Nun gibt es doch eine Klasse mehr: Für das RLG gibt es immer mehr Anmeldungen
Am Rosa-Luxemburg-Gymnasium (RLG) können zu Beginn des kommenden Schuljahres statt der geplanten zwei nun doch drei sogenannte grundständige Klassen eingerichtet werden.
Das teilte Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) auf Anfrage von Sandra von Münster von der „Elterninitiative für eine dritte 5. Klasse am Rosa-Luxemburg-Gymnasium 2018“ mit. Diese wollte in der Bürgerfragestunde der BVV Näheres dazu wissen, warum trotz der großen Nachfrage nach diesem Bildungsangebot keine weitere 5. Klasse eingerichtet wird. Grundständige Klassen können in Berlin Schüler nach entsprechender Aufnahmeprüfung bereits nach vier Jahren Grundschulzeit statt nach sechs Jahren besuchen.
Nach der entsprechenden Aufnahmeprüfung am RLG wären 244 Kinder für einen Beginn im Schuljahr 2018/19 geeignet. Aber nur 60 Plätze sollten in zwei neuen 5. Klassen eingerichtet werden. Dagegen machte eine Elterninitiative um Patrick Rümmler und Sandra von Münster mobil. In Abstimmung mit dem Senat konnte Kühne nun berichten, dass es ab dem kommenden Schuljahr nun zumindest drei 5. Klassen am RLG geben wird.
Die beiden Sprecher der Elterninitiative freuen sich über diesen Erfolg. „Nun werden immerhin 90 Kinder diese gute Bildung erhalten“, so Rümmler, Initiator der Elterninitiative. Das grundsätzliche und jedes Jahr wiederkehrende Problem ist damit aber nicht vom Tisch, wissen die Eltern. Die Anzahl der 5. Klassen ist aufgrund einer Einrichtungsverfügung der Senatsbildungsverwaltung starr an die Anzahl der 7. Klassen am jeweiligen Gymnasium mit grundständigen Klassen gekoppelt. Unabhängig vom tatsächlichen Bedarf müssen gleichviel 7. Klassen eingerichtet werden wie 5. Klassen.
Von Münster kritisiert: „Das geht an der Realität vorbei. Denn in diesem Jahr haben 244 Kinder den Aufnahmetest bestanden. 121 davon haben sich mit Erstwunsch für eine 5. Klasse am RLG angemeldet. Für die 7. Klasse gab es lediglich 75 Anmeldungen.“
Die Schulen sollten sich am Bedarf geeigneter Schüler ausrichten und nicht an starren Vorstellungen der Verwaltung von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), meinen die Elternvertreter. „Die ideologische Einrichtungsverfügung muss einer am tatsächlichen Bedarf ausgerichteten Regelung weichen“, fordert von Münster.
Diese individuelle Förderung haben die Elternvertreter nun auch vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) persönlich im Roten Rathaus eingefordert, mit dem sie einen Termin hatten.
„Der Regierende Bürgermeister muss die Schule und den Bezirk von der Fessel der Einrichtungsverfügung befreien. Die Spitzenergebnisse des Luxemburg-Gymnasiums in den letzten Abiturjahrgängen zeigen im Kontrast zum desaströsen Abschneiden Berliner Schüler in der PISA-Studie, dass Bildung dort erfolgreich vermittelt wird.“ resümiert Rümmler.
Der Regierende Bürgermeister hat der Elterninitiative im Gespräch zugesagt, sich über die Gründe der geringen Flexibilität zu informieren. Er will dann noch einmal auf die Elternvertreter zuzukommen. So kann man gespannt sein, ob sich an dem seit etlichen Jahren von Eltern kritisierten Verfahren endlich etwas ändert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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