Blicke ins Innerste: Das Vineta-Atelier zeigt Bilder und Installationen mit Tiefgang
Pankow. Im Vineta-Atelier ist derzeit eine Ausstellung zu sehen, in der sich zwei Künstlerinnen auf vielschichtige Weise mit dem beschäftigen, wie Menschen in ihrem tiefsten Inneren sind.
Das Motto der Ausstellung „Kirchentag Nachlese mit Zündhölzern“ ist allerdings keine reine Kirchentagnachlese. Sie hat auch ein Vor- und Nachspiel im Frauenmuseum in Bonn sowie eine enge Verknüpfung mit dem Luther-Jahr 2017. Zur Ausstellung im Bonner Frauenmuseum fanden sich die Künstlerin Gamma Thesa Terheyden, die in der Nähe von Köln lebt, und die in Pankow arbeitende Künstlerin Helga Zaddach zusammen. Die Bonner Ausstellung trägt den Titel „Katharina von Bora. Von der Pfarrfrau zur Bischöfin“.
Die Ausstellungsmacherinnen wollten nicht nur das Leben der Ehefrau von Luther künstlerisch beleuchten, sie nahmen das Doppelporträt von Lucas Cranach d. Ä. von Martin Luther und Katharina von Bora zum Anlass, einen Ausstellungsbereich „Paare in der Kunst“ zu initiieren. In diesem präsentieren sich jeweils zwei Künstlerinnen beziehungsweise Künstler mit ihren Arbeiten.
Dort sind nun auch die Arbeiten von Gamma Thesa Terheyden und Helga Zaddach zu sehen. Diese schlossen sich zur Gruppe „Kunstraum Vineta-jetzt“ zusammen. Die Pankower Künstlerin präsentiert in dieser Ausstellung Bilder aus ihrer Serie „Höhlengeheimnis“. Ihr ist es wichtig zu zeigen, dass man auch im tiefsten Dunkel Licht und Farbe entdecken kann. Das wiederum lässt einen Kraft im Innern spüren. Gamma Thesa Terheyden zeigt indes ihre „Zündhölzer“. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Zündhölzer im eigentlichen Sinne. Sie schuf Installationen, die aus einem Kasten bestehen, der nach zwei Seiten offen ist. So ist dem Betrachter ein Blick ins Innere möglich. In diesen „Zündholzkästen“ werden mit Objekten kleine Geschichten erzählt.
Weil die Ausstellung in Bonn pausiert, sind Bilder und Objekte der beiden jetzt bis zum 8. Juli im Vineta-Atelier in der Vinetastraße 64 zu sehen. Weiterhin präsentieren sie ihre Kirchentagnachlese.
Ausgehend vom Kirchentagsmotto „Du siehst mich“, erweiterten sie ihr Ausstellungsmotto auf „und ich sehe dich in mir“. Jeder habe etwas „Goldenes, Göttliches in sich“, sagt Helga Zaddach. Und da gibt es auch eine Verbindung zur Vineta-Sage. Die versunkene Stadt soll nämlich erst wieder sichtbar werden, wenn ein ganz besonderes Ereignis, „etwas Göttliches“ geschieht. Zum Kirchentag zeigten die beiden Künstlerinnen deshalb nicht nur ihre Arbeiten, sie baten Besucher, in Elfchen (elf Wörter) ganz konzentriert ihre Gedanken zu diesem Thema zu formulieren. Auch diese Elfchen werden jetzt im Vineta-Atelier gezeigt.
Dieser Raum für Kunst wurde übrigens vor fünf Jahren von Helga Zaddach gegründet. Er ist heute „Anlaufstelle und Verknüpfungspunkt für Menschen, die aktiv oder passiv Kunst wahrnehmen“, sagt die Künstlerin. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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