Bürgermeister besuchte das Grab Peter Fechters

Matthias Köhne würdigte das Vermächtnis Peter Fechters in einer kurzen bewegenden Ansprache. | Foto: Kahle
  • Matthias Köhne würdigte das Vermächtnis Peter Fechters in einer kurzen bewegenden Ansprache.
  • Foto: Kahle
  • hochgeladen von Michael Kahle

Weißensee. Pankows Bürgermeister Matthias Köhne, die BV-Vorsteherin Sabine Röhrbein (beide SPD) sowie Vertreter der Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung gedachten am 13. August der Berliner Maueropfer.

Sie legten an der Grabstätte Peter Fechters Blumengebinde nieder. "Laut aktueller Umfragen wissen nur rund die Hälfte der Deutschen, was am 13. August 1961 passiert ist", bedauerte Matthias Köhne in seiner kurzen bewegenden Ansprache. Mit dem Bau der Berliner Mauer habe die damalige DDR-Regierung die deutsche Teilung im wahrsten Sinne des Wortes zementiert. Köhne erinnerte daran, dass viele Menschen bereit waren, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, um die Mauer zu überwinden. Peter Fechter war einer von ihnen.

Am 17. August 1962 gegen 14.15 Uhr hatte der 18-jährige Maurergeselle Peter Fechter aus Weißensee versucht, zusammen mit seinem gleichaltrigen Freund und Arbeitskollegen Helmut Kulbeik, die Mauer in der Zimmerstraße unweit des damaligen Übergangs Checkpoint Charlie zu überklettern. Während es Kulbeik schaffte, wurde Fechter vor den Augen von Passanten noch auf der Mauer ohne Vorwarnung von mehreren Schüssen getroffen. Er fiel zurück auf Ost-Berliner Gebiet und blieb bewegungsunfähig fast eine Stunde im Todesstreifen liegen. Begleitet von wütenden Mörder-Rufen aus dem Westteil der Stadt holten ihn schließlich Grenzsoldaten der DDR aus dem Todesstreifen. Peter Fechter verblutete und starb gegen 17 Uhr im Krankenhaus. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof der Auferstehungsgemeinde in Weißensee, Indira-Gandhi-Straße 110, bestattet.

Obwohl der Beerdigungstermin nicht bekannt gegeben werden durfte, kamen rund 300 Trauergäste an das Grab Fechters. Die Grabinschrift "Allen unvergessen" war damals eine Kampfansage an den Staat. "Sie ist für uns Auftrag und Verpflichtung, an Peter Fechter und sein Schicksal zu erinnern und tagtäglich dafür einzutreten, dass in Deutschland nie wieder Diktatur und Unterdrückung herrschen und die Freiheit als eines der höchsten Güter verteidigt wird", betonte Köhne.

Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.