Begegnungen mit Obdachlosen
Die viel besuchte Fotoausstellung im Rathaus wird verlängert
Die Ausstellung „Kein Raum – Begegnungen mit Menschen ohne Obdach“ wird wegen der großen Resonanz bis zum 30. April verlängert.
Die Fotografin Debora Ruppert porträtiert seit etwa zehn Jahren in bemerkenswerten Schwarz-weiß-Aufnahmen obdachlose Menschen auf den Straßen Berlins. Sie sucht die Begegnung mit ihnen, lauscht ihren Geschichten, fotografiert sie, wenn sei darf und bringt ihnen das Bild als Geschenk vorbei. Wo leben Menschen, wenn sie keinen Raum in der Gesellschaft haben? Debora Ruppert findet sie unter Brücken, versteckt hinter Büschen in Parks, unter Treppenaufgängen und in Zeltstädten.
Seit Anfang des Jahres zeigt sie eine Auswahl ihrer Porträts in einer Ausstellung im Rathaus an der Breiten Straße 24A-26. Sie sollte eigentlich nur bis Ende Februar zu sehen sein. Doch wegen des großen Besucherzuspruchs entschied sich das Bezirksamt für eine Verlängerung. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr in der ersten Etage zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Die Fotografin führt Schulklassen und Konfirmandengruppen nach Anmeldung unter hello@deborahruppert.com durch die Ausstellung.
In Berlin leben zirka 40 000 Menschen ohne eigene Wohnung. Sie sind in Wohnheimen untergebracht oder kommen bei Freunden und Verwandten unter. Schätzungen gehen davon aus, dass 8000 bis 10 000 von ihnen obdachlos sind. Sie schlafen im Freien, in Parks, in Hauseingängen oder unter Brücken. Mit ihrer Ausstellung „Kein Raum“ knüpft Debora Ruppert deshalb an gesellschaftspolitische Themen wie Obdachlosigkeit, Wohnraummangel und soziale Ungerechtigkeit an.
Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es auf www.street-life-berlin.com/.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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