Ein Kunstwerk mit Natur- und Parkbezug
Lars Oschatz gestaltete eine Mauer im Bürgerpark
Im Pankower Bürgerpark gibt es eine neue Sehenswürdigkeit.
An der Stützmauer des Hügels unweit der Parkbücherei und in Sichtweite des Cafés Rosengarten entstand im Dezember ein künstlerisches Graffiti. Zu entdecken sind auf ihm im Park heimische Vögel, die auf Zweigen sitzen, und auch ein überdimensional großes Eichhörnchen, das umrankt von Efeu an einer Nuss knabbert. Entworfen wurden diese Motive vom professionellen Pankower Fassadenkünstler Lars Oschatz in enger Abstimmung mit dem Bürgerpark-Verein Pankow.
„Die Mauer war immer wieder beschmiert worden. Das war kein schöner Anblick“, sagt Ines Kempe. Sie ist die Vorsitzende des Bürgerpark-Vereins und wohnt in unmittelbarer Nähe. In der Vegetationszeit kümmert sie sich gemeinsam mit Vereinsmitgliedern in unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit in Abstimmung mit Mitarbeitern des Pankower Grünflächenamtes um Beete, die vom Verein gestaltete Trockenmauer sowie die Streuobstwiese im und am Bürgerpark.
Die immer wieder beschmierte Mauer befindet sich ausgerechnet im Bereich eines der Beete, um die sich die Vereinsmitglieder regelmäßig kümmern. „Deshalb hatten wir schon seit einiger Zeit den Wunsch, diese Mauer künstlerisch gestalten zu lassen“, sagt die Vereinsvorsitzende. Mit dieser Idee stieß der Verein bei den zuständigen Grünflächenamtsmitarbeitern auf offene Ohren. Mit Lars Oschatz wurde ein renommierter Künstler gefunden, der in Berlin bereits etliche Wandbilder schuf. „Wir erklärten ihm, dass wir gern ein natur- und parkbezogene Gestaltung der Mauer hätten“, berichtet Ines Kempe. Lars Oschatz fertigte einen ersten Entwurf, den die Vereinsmitglieder und Gartenamtsmitarbeiter zunächst noch etwas zu grell von den Farben her fanden. Schließlich überarbeitete der Künstler diesen Vorschlag, und das Ergebnis begeisterte dann alle Beteiligten. Denn die farbliche Gestaltung passt nun nicht nur in den Bürgerpark. Es sieht sogar so aus, als wenn sich die vorhandene Vegetation des Parks im Bild fortsetzt, als wenn zum Beispiel der Efeu von oberhalb der Mauer in das Bild mit dem Eichhörnchen hineinwächst.
Für die Umsetzung des Entwurfs stellte das Bezirksamt zirka 4700 Euro an Fördermitteln aus dem Programm „Sauberes Berlin“ zur Verfügung. Lars Oschatz grundierte die Mauer zunächst Mitte November. Als er dann Ende November mit einem Kollegen mit der eigentlichen Wandgestaltung beginnen wollte, musste er nach wenigen Minuten abbrechen. Es herrschte mehrere Tage lang so eine hohe Luftfeuchtigkeit, dass die Grundierung noch nicht getrocknet war. Erst nach ein paar Tagen mit Sonnenschein konnte sich der Künstler, unterstützt von zwei Kollegen, ans Werk machen.
Zur Sicherheit wurde das Kunstwerk mit einer Schutzschicht überzogen, sodass Schmierereien ohne großen Aufwand rasch entfernt werden können. „Wir hoffen, dass diese Gestaltung der Mauer nun recht lange unbeschädigt erhalten bleibt, vielen Parkbesuchern gefällt und ihnen Freude bereitet“, sagt Ines Kempe.
Die Mitglieder des Bürgerparkvereins haben indes alle von ihnen gepflegten Beete winterfest gemacht. „Die Rosen und weitere Sträucher wurden beschnitten, verblühte und vertrocknete Pflanzen entfernt und Laub geharkt“, berichtet Ines Kempe. „Wo es möglich war, haben wir Blumensamen für das kommende Jahr entnommen.“ Und wenn die Saison im Frühjahr beginnt, kümmert sich der Verein wieder ehrenamtlich um den Bürgerpark.
Mehr zum Bürgerpark-Verein ist auf www.buergerpark-verein-pankow.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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