Krimi und Fußballbuch zugleich
Michael Wäser begibt sich mit Roman zurück in die 70er

Michael Wäser, an Literatur Interessierten von der Lesebühne „So noch nie“ bekannt, hat einen neuen Roman geschrieben. | Foto:  Bernd Wähner
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„Das Wunder von Runxendorf“ heißt der neue, spannende Roman von Michael Wäser.

In seinem vierten Buch rückt der Pankower Autor Geschehnisse im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in den Mittelpunkt. Irgendwo in der saarländischen Provinz: Während Beckenbauer, Breitner & Co. um die Weltmeisterschaft kämpfen, spielen sich im Partykeller eines Einfamilienhauses grauenvolle Szenen ab. Ex-Bergmann Müller hat für das große Ereignis eigens einen Farbfernseher gekauft. Doch bald ist klar: Bier, Schnaps und Zigaretten allein genügen nicht, um die vermeintlichen „Kumpels“ an sich zu binden. Gemeinsam mit seinem verhaltensauffälligen Sohn Gerald und einem mysteriösen Helfer wird ein perverser Plan in die Tat umgesetzt, der mehrere junge Frauen das Leben kosten wird.

Michael Wäser begibt sich in seinem neuesten Roman auf eine verstörende Zeitreise in die bundesdeutsche Provinz der 1970er Jahre. Nur scheinbar herrscht dort „disco“-Stimmung à la Ilja Richter. Im Untergrund, sprich im Partykeller, dominieren das ländliche Patriarchat und eine giftige Mischung aus Gewalt, Alkohol und Missbrauch. Wäser zeichnet dabei das Sittenbild einer Gesellschaft, deren toxisches Erbe bis in die Gegenwart hinein reicht. „Das Wunder von Runxendorf“ ist aber mehr als ein „Mörder Roman“, wie es im Untertitel heißt, sondern auch das Psychogramm einer zerrütteten Gemeinschaft und ein Blick auf die Abgründe hinter kleinbürgerlichen Fassaden. Natürlich ist dieser Roman auch ein Fußballbuch. Die Spiele dieser WM werden von der Horde im Keller trotz aller Ablenkungen aufmerksam verfolgt und kommentiert.

Michael Wäser wurde 1964 im Saarland geboren, wo er auch seine Schulzeit absolvierte. Er war danach als Schauspieler an verschiedenen deutschen Staatstheatern tätig. Seit vielen Jahren lebt er inzwischen im Bezirk Pankow, und er ist seit fast 13 Jahren Mitorganisator der renommierten Pankower Lesebühne „So noch nie“.

Viel exaktes Wissen rund um
die Fußball-WM 1974

Über seinen neuen Roman sagt er im Gespräch: „Zur Fußball-WM 1974 war ich neun Jahre alt. Weil ich aus einer fußballverrückten Gegend komme, habe ich damals alles genau mitverfolgt. Ich dachte deshalb, dass ich für diesen Roman kaum recherchieren müsste, weil ich alles weiß. Aber weit gefehlt. Bei der Arbeit musste ich feststellen, dass ich doch sehr viel nachschlagen und überprüfen musste.“ Und so findet sich in diesem Roman nicht nur eine fiktive Kriminalgeschichte, sondern auch viel exaktes Wissen rund um diese Weltmeisterschaft.

Erschienen ist Michael Wäsers neuer Roman wiederum im Axel-Dielmann-Verlag. In diesem erschienen bereits seine Romane „In uns ist Licht“ und „Familie Fisch macht Urlaub“ sowie der gemeinsam mit Inka Bach verfasste Gedichtband „Am Neuen See“. Der 224-seitige Roman „Das Wunder von Runxendorf“ ist für zwanzig Euro im Buchhandel erhältlich. ISBN: 9783866382862. Weitere Informationen zum Autor: konsonaut.wordpress.com.

Michael Wäser, an Literatur Interessierten von der Lesebühne „So noch nie“ bekannt, hat einen neuen Roman geschrieben. | Foto:  Bernd Wähner
Michael Wäser, an Literatur Interessierten von der Pankower Lesebühne „So noch nie“ bekannt, hat einen neuen Roman geschrieben. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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