Frauen und die Wende
Paula Panke blickt auf die letzten 30 Jahre zurück
Das Frauenzentrum Paula Panke hat unter dem Motto „Vom Niedergang des Patriachats“ einen „Leseherbst“ organisiert.
Dabei gehen die Veranstalterinnen 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution der Frage nach, wie Frauen die Wendezeit erlebten und wie sie den historischen Umbruch verarbeiteten, sagt Projektmanagerin Astrid Landero. Es wird über die Visionen und die politischen Ziele von Akteurinnen aus jeder Zeit ebenso gesprochen, wie über die Potenziale zur Meisterung von gesellschaftlichen Herausforderungen in heutiger Zeit.
Erster Gast der Reihe ist am 22. Oktober 19 Uhr die Schriftstellerin Daniela Dahn. Sie wird aus „Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute: Die Einheit – eine Abrechnung“ lesen. In sieben Büchern hat sich die Autorin mit der Einheit und deren Folgen befasst, ein achtes war nicht geplant. Nun hat sie es dennoch geschrieben. Es geht um den Einfluss des Sozialismus, die Entstehung des Rechtsextremismus und die Frage, wie Erinnerungskultur aussehen kann.
Eine weitere Lesung findet am 30. Oktober 19 Uhr unter dem Motto „Unerhörte Ostfrauen – Lebensspuren in zwei Systemen“ mit Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel statt. Die Autorinnen interviewten 37 Frauen, die von ihrem Leben in der DDR, Ansprüchen, Gedanken zur Wende und den letzten 30 Jahren im wiedervereinigten Deutschland berichten. Kathrin Gerlof liest am 13. November 19 Uhr aus ihrem Roman „Nenn mich November“. Darin erzählt sie von Landflucht, Arbeitslosigkeit, Wendeverliererinnen und Geflüchteten, erlebt in einem kleinen Dorf in Ostdeutschland. Klug und frei von Klischees wirft Kathrin Gerlof einen Blick auf die jüngste deutsche Vergangenheit.
Neben den Lesungen gibt es bei Paula Panke, Schulstraße 29, am 2. November ein Erzählcafé „Transformationserfahrungen von Frauen“. Dazu sind Frauen aller Generationen willkommen. Astrid Landero. „Wir wollen auf die spezifischen Lebenszusammenhänge von Frauen mit DDR-Herkunft schauen und fragen, wie die Zeit seit 1989 von ihnen biografisch bewältigt wurde und welche persönlichen Bilanzen jede Frau zieht.“
Passend zum Thema findet am 6. November 19 Uhr die Veranstaltung „Alles schien möglich: DDR-Journalistinnen zwischen Aufbruch und Abschied“ statt. Gislinde Schwarz (Frauenzeitschrift „Für Dich“), Gisela Zimmer (Jugendradio „DT64“) und Karin Herzog (Bezirkszeitung „Freies Wort“ Suhl) erzählen über die turbulenten Monate in den DDR-Medien des Herbstes 1989. Weitere Informationen auf www.paula-panke.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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