Willkommen in der „Schulze“
Räume des Vereins SprachCafé Polnisch entwickeln sich immer mehr zum Treffpunkt für Nachbarn

Zurzeit zeigen Agata Koch und Sylwia Stander vom SprachCafé Wandteppichen, die der Historiker Stanislaw Baran sammelte.  | Foto: Bernd Wähner
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Jetzt ist für jeden sichtbar, wo der Verein SprachCafé Polnisch sein Zuhause hat. Über dem Eingang der Schulzestraße 1 prangt in roten Lettern der Schriftzug „SprachCafé“.

„Wir durften ihn in Abstimmung mit dem Hauseigentümer anbringen“, sagt Agata Koch, Vorsitzende des Vereins SprachCafé Polnisch. Aber nicht nur von außen hat sich der Vereinssitz im zurückliegenden Jahr verändert. Auch im Innern sieht es inzwischen richtig behaglich aus. Es gibt einen Raum für Gruppentreffen, ein Café und eine Bibliothek, die stetig wächst. Es sind nicht nur Buchspenden von Nachbarn und Nutzern, die dort in den Regalen stehen. Immer wieder finden in der „Schulze“, wie die Vereinsmitglieder ihren Treff nennen, auch Lesungen statt. Die Autoren hinterlassen dann in der Regel signierte Bücher.

„Erst kürzlich hatten wir bei uns eine Lesung des nichtkommerziellen polnischen Verlages JanKa“, sagt Agata Koch. Dieser veröffentlicht Bücher von Autorinnen, die aus Polen stammen und in Deutschland leben. Vier Autorinnen kamen ins SprachCafé zu einer gemeinsamen Lesung. „Das war für alle sehr spannend“, so Koch. „Denn die Autorinnen kannten sich vorher noch nicht persönlich.“ Interessant war diese Lesung auch für die kreative Schreibwerkstatt des SprachCafés. Deren Mitglieder konnten sich mit den Autorinnen austauschen.

Ein weiterer Hingucker in der „Schulze“ ist zurzeit eine Ausstellung mit Wandteppichen, die im Rahmen des Vereinsprojektes „Menschen schaffen Orte“ mit Unterstützung des Pankower Bezirksamtes zu sehen ist. In dieser Ausstellung wird eine Auswahl von Wandteppichen präsentiert, die aus einer privaten Sammlung stammen. Im Zusammenhang mit seiner Forschung begann der in Pankow lebende polnische Historiker Stanislaw Baran diese Teppiche zu sammeln. Die meisten stammen aus der Zeit des sozialistischen Polen, als dort die Volkskunst blühte. Sein Ziel ist es, seine Sammlung als Teil der polnischen Volkskunstgeschichte an ein Museum in seinem Heimatland zu übergeben. Aber zunächst ist nun eine Auswahl im SprachCafé zu sehen.

Der Verein SprachCafé Polnisch ist eine der aktivsten Migrantenorganisationen des Bezirks. Vor zwei Jahren gelang es ihm, die Räume in der Schulzestraße 1 vom privaten Hauseigentümer anzumieten. Genutzt werden sie seitdem für Kurse zum Beispiel für Krabbelkinder, Vorschulkinder, Schulkinder und Jugendliche. Außerdem nutzt auch die Nachbarschaft den neuen Treff immer wieder für Zusammenkünfte. Aber auch ein italienischer Migrantenverein trifft sich dort. „Bei uns kann in der Regel werktags von 8.30 bis 22 Uhr jeder reinkommen, einen Tee oder Kaffee trinken und mit anderen ins Gespräch kommen“, erklärt Agata Koch. Um den Betrieb der Einrichtung kümmern sich zwei Bundesfreiwillige sowie rund 50 ehrenamtliche Unterstützer unterschiedlicher Nationen, vor allem natürlich Polen und Deutsche.

Weitere Informationen zur „Schulze“ und zum Verein gibt es im Internet auf sprachcafe-polnisch.org.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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