Gemüse hat was zu erzählen
Studenten zeigen ihre Stillleben zur Geschichte der Buchholzer Hugenotten
„Seide, Spargel, Artischocken“ ist der Titel einer neuen Ausstellung zur hugenottischen Geschichte von Französisch Buchholz.
Zu sehen ist sie bis zum 31. März in der Galerie in der ersten Etage im Rathaus Pankow, Breite Straße 24a-26. Im Zentrum stehen Fotografien von Studierenden, die an barocke Gemüse-Stillleben erinnern und so auf die Flucht der Hugenotten aus Frankreich im 17. Jahrhundert verweisen.
Die Hugenotten wurden wegen ihres protestantischen Glaubens verfolgt und fanden unter anderem in Preußen eine neue Heimat. So entstand beispielweise der heutige Ortsteil Französisch Buchholz, in dem sich Hugenotten ansiedelten. Um das Jahr 1700 lebten im Dorf Buchholz bereits 17 französische Familien mit etwa 70 Angehörigen. Sie bauten vor allem Gemüsesorten an, die bislang in unserer Region unbekannt waren. Dazu gehörten Spargel, Blumenkohl oder Artischocken sowie Maulbeerbäume für die Erzeugung von Seide.
Mit der Bedeutung dieses Kulturtransfers vor rund 300 Jahren setzten sich Architekturstudenten der Berliner Hochschule für Technik in einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität auseinander. Sie wurden vom Bürgerverein Französisch Buchholz und vom Bezirksamt unterstützt. Im Rahmen des Projekts entstanden „Barocke Gemüsefotografien“ und ein umfangreiches E-Book.
Ein Teil der fotografischen Stillleben ist nun in der Ausstellung im Rathaus Pankow zu sehen. Das E-Book „Tableaux de légumes“/„Gemüsebilder“, das neben den Fotografien auch aufschlussreiche Texte zur Geschichte und weitere Rechercheergebnisse dokumentiert, ist unter www.berlin.de/ba-pankow/rathaus-galerie kostenlos herunterzuladen.
Die Ausstellung ist Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist frei.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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