Neue Ausstellung
Töne und Fotos aus der Arktis

Daniel Michael Kaiser mit Bildern und seinem Buch in der neuen Ausstellung in der Galerie Amalienpark. | Foto: Bernd Wähner
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Dem Thema „Dunkelheit in der Kunst“ widmet sich die neue Ausstellung der Galerie Amalienpark an der Breiten Straße 23.

In der Ausstellung sind künstlerische Positionen im Grenzbereich zwischen dem Sichtbaren und dem im Schatten Liegenden zu erleben. Einer der Ausstellenden ist der Komponist Daniel Michael Kaiser. Im Kabinett der Galerie zeigt er zum einen drei großformatige Fotografien, aufgenommen in der Arktis. Zum anderen erklingen dazu mit einem Geophon aufgenommene Geräusche von Gletschern.

2010 besuchte Kaiser mit seiner Frau Oslo und das dortige Museum, das sich der norwegischen Polarforschung widmet. Im Gespräch mit Wissenschaftlern erfuhr er, dass Künstler immer mal wieder die Möglichkeit erhalten, sich als Gast am Alfred-Wegner-Institut in der Arktis aufzuhalten. „Ich habe dann immer wieder einen Antrag gestellt, und für April 2022 eine Einladung erhalten“, berichtet der Komponist.

Sein Ziel war es, Tonaufnahmen für eine neue Komposition mitzubringen. Zugleich nahm er eine alte Lochbildkamera und Filmmaterial mit. Kaiser reiste als Gast des deutschen Polarforschungsinstituts nach Ny-Ålesund in eine der nördlichsten Siedlungen der Welt, um dort Geräusche aus Eis und Wasser für sein Orchesterstück „White, Vanishing“ aufzunehmen. Dafür wurde ihm ein Geophon von den Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig nutzte er seinen Aufenthalt, um mit der alten Lochbildkamera Aufnahmen von einer vergänglichen Arktis zu machen, die nach und nach wegen des Klimawandels Geschichte wird. Wieder zurück in Berlin beendete er seine Komposition für „Großes Orchester und Zuspiel“. Dieses Zuspiel besteht aus den mit dem Geophon aufgenommenen Tönen. „Die mussten noch bearbeitet werden, den sie sind so tief, dass sie für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar sind“, berichtet Daniel Michael Kaiser.

Neben dem Komponieren entwickelte Kaiser die mit der Lochbildkamera belichteten Filme. Insgesamt 200 Schwarz-weiß-Fotos waren das Ergebnis. Weil sie mit der alten Kamera aufgenommen wurden, haben sie den Anschein, als wären sie vor 100 Jahren aufgenommen worden. Und gerade das macht die Faszination dieser Fotografien aus.

Mit einer Auswahl dieser Bilder gestaltete Daniel Michael Kaiser den Bildband „was gewesen sein wird“. Als Ergänzung und Komplementärstück zu seiner Komposition vervollständigen diese visuellen Zeugnisse seiner Reise in die Arktis die künstlerische Reaktion von Daniel Michael Kaiser auf den Klimawandel. Drei der Fotografien sind nun in der neuen Ausstellung in der Galerie Amalienpark zu sehen.

Neben den Arbeiten von Kaiser sind in der Ausstellung Kunstwerke von Tina Flau, Annette Gundermann, Dieter Goltzsche, Johannes Heisig, Dorothee Helena Jacobs, Elena Ternovaja, Simone Tippach-Schneider, Bernd Petrikat, Klaus Titze und Straja Skoko zu besichtigen.

Geöffnet ist die Ausstellung in der Galerie Amalienpark, Breite Straße 23, bis zum 6. April Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 12-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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