Der Blaue Stern leuchtet weiter
Betreiberwechsel im traditionsreichen Kino an der Hermann-Hesse-Straße
Der Blaue Stern an der Hermann-Hesse-Straße 11 ist das letzte Kino im alten Pankow.
Anfang Mai wechselte der Betreiber. Uwe Feld zieht sich aus persönlichen Gründen zurück. Er übergab es an die Yorck Kinogruppe. „Ich freue mich, mit Georg Kloster und Christian Bräuer Betreiber gefunden zu haben, die das Haus im etablierten Sinne fortführen“, erklärt Feld. „Die Kollegen sind bekannt für ihr ausgewähltes Programm und den guten Draht zu ihren Kunden. Das Kino wird den Besuchern weiterhin das bieten, was sie am Blauen Stern schätzen: anspruchsvolle Unterhaltung und Inspiration.“
Heinrich-Georg Kloster sagt: „Der Blaue Stern ist ein traditionsreiches, gut geführtes Kino für europäische Filmkunst, internationales Independent-Kino und den anspruchsvollen deutschen Film. Dieses Profil wird beibehalten.“ Und Christian Bräuer ergänzt: „Pankow ist ein lebendiger und vielfältiger Bezirk, der ganz hervorragend zu unseren bisherigen Standorten passt.“
Seit 1933 ist an der Ausfallstraße nach Norden, im Herzen Niederschönhausens, ein Kino zu Hause. Erst unter dem Namen „Bismarck-Lichtspiele“, seit 1946 als „Blauer Stern“. 1987 wurde das Haus geschlossen und der Eingangsbereich nach der Wende als griechisches Restaurant genutzt. 1996 sorgte Uwe Feld für die Reaktivierung des zur Ruine verfallenen Kinosaals und die Wiedereröffnung mit einem zweiten Kinosaal. Seit dieser Zeit steht das Filmtheater für populäres Arthouse-Kino und ein ausgezeichnetes Kinderfilmangebot. Die Yorck-Gruppe plant den Ausbau des Programms mit Matineen am Wochenende und vereinzelten Vorstellungen in Originalsprache.
Unter gefühlvoller Beibehaltung des Charakters werde das Haus allerdings technisch, akustisch und optisch aufgefrischt, so die Geschäftsführer. Erhalten bleibt den Gästen das Aussehen des Kinos, und alle Mitarbeiter werden übernommen.
Schon jetzt bittet die York Kinogruppe um Verständnis, dass aus technischen Gründen nicht sofort alle geplanten Neuerungen verfügbar sein werden. Die notwendigen Anpassungen werden sukzessive vorgenommen. Noch im Sommer sollen aber auch die Pankower die Yorck-Karte, die Abo- und die Jahreskarte sowie den Ticketkauf über die Website der Yorck-Gruppe nutzen können.
Die Yorck Kinogruppe wurde 1978 gegründet. Nach 1990 begann sie ihr Engagement im Ostteil Berlins. Sie betrieb von 1991 bis 1999 das Kino Odyssee im Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg und von 1993 bis 1998 das Kino NORD (heute Krokodil). Seit 1996 ist sie mit dem Filmtheater am Friedrichshain in Prenzlauer Berg erfolgreich.
Zur Gruppe gehören neben den Premieren-Kinos International und Delphi Filmpalast im Kiez verankerte traditionelle Häuser in Dahlem (Capitol Dahlem), Kreuzberg (Yorck und Babylon), Neukölln (Neues Off, Passage Kino) und Schöneberg (Odeon). Mit der Neueröffnung des delphi LUX am Zoo im September 2017 und der Übernahme des Blauen Stern sind nun 14 Kinos unter dem Dach der Gruppe vereint, davon 11 in der Yorck-Kino GmbH.
Weitere Informationen unter http://kino-blauerstern.de/.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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