Eine Ururoma wird 90: Margot Gensicke hat eine besonders große Familie

Margot Gensicke mit einem Foto von ihrem Ururenkel Luke Elias und dessen Eltern Julia und Alex. Sie feiert in den nächsten Tagen ihren 90. Geburtstag. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Margot Gensicke mit einem Foto von ihrem Ururenkel Luke Elias und dessen Eltern Julia und Alex. Sie feiert in den nächsten Tagen ihren 90. Geburtstag.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Auf dem kleinen Tisch neben der Couch steht ein gutes Dutzend gerahmter Fotos. Ein Blick auf diese Bilder lässt erahnen, dass Margot Gensicke eine große Familie hat.

„Ich bin inzwischen Ururoma“, sagt sie. „Mein Ururenkel Luke Elias ist gerade ein Jahr alt geworden.“ Und Margot Genicke selbst kann dieser Tage ihren 90. Geburtstag feiern. Dass sie einmal die Entwicklung der Familie über vier Generationen miterleben darf, macht die Pankowerin glücklich. Ihre zwei Töchter bescherten ihr vier Enkel, die die Familie mittlerweile um sieben Urenkel vergrößerten. Und Urenkel Nummer acht ist bereits unterwegs.

Margot Gensicke selbst kam in der Hasseröder Straße am Klaustaler Platz zur Welt. „Ich war eine Hausgeburt“, sagt sie. „Das war vor 90 Jahren noch so üblich, dass die Kinder zu Hause zur Welt kamen.“ Eingeschult wurde sie dann 1934 in die Schule an der Neuen Schönholzer Straße. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie, wie viele Berliner Kinder in dieser schweren Zeit, evakuiert.

„Ich kam aber schon bald wieder, besuchte weiter die Schule. Aber im Alter von 14 Jahren entschloss ich mich, damit aufzuhören“, erzählt die Pankowerin. „Ich begann bei Siemens eine kaufmännische Lehre. Zwei Jahre lang war ich da. Und danach habe ich Friseurin gelernt.“ Im Sommer 1945 lernte Margot ihren Günter kennen. Der kam aus einer alten „BVG-Dynastie“. Kein Wunder, dass auch er bei der Berliner Verkehrsgesellschaft lernte, und zwar Maschinenbauer. „1946 haben wir geheiratet“, so Margot Gensicke. Ein Jahr später kam dann Tochter Veronika zur Welt und 1949 folgt Tochter Regina.

„Mein Mann studierte später“, so die Pankowerin. „Er blieb bei der BVG, die später im Osten der Stadt in BVB umbenannt wurde. Nach seinem Studium war Günter in der Verwaltung tätig. Erst im Bereich Kraftomnibus, dann bei der Weißen Flotte und zum Schluss war er Planungsleiter bei der Taxi-Abteilung. Die gehörte ja zu DDR-Zeiten auch zu den Berliner Verkehrsbetrieben.“

Weil die Familie mal wuchs und mal kleiner wurde, sich mal unwohl in der einen Wohnung fühlte und dann eine bessere Wohnung fand, zog Margot Genicke im Laufe ihres Lebens insgesamt zehnmal um. Und rückblickend ist sie selbst erstaunt, dass sie immer in Ortsteilen des heutigen Großbezirks Pankow zu Hause war.

Mit 38 Jahren war Margot Gensicke bereits Oma. Ihre Tochter Regina Schrön brachte Tochter Ramona zur Welt. Und deren Tochter Julia machte sie vor einem Jahr mit Luke-Elias zur Ururoma. „Darauf bin ich stolz“, sagt sie. „Ich glaube, dass es nur relativ wenigen Frauen vergönnt ist, ihren Ururenkel kennenzulernen.“ Dass Margot Gensicke dieses Glück hat, liegt vielleicht auch daran, dass sie ein echtes Sonntagskind ist. Sie kam nämlich vor 90 Jahren am Ostersonntag zur Welt.

Margot Gensicke mit einem Foto von ihrem Ururenkel Luke Elias und dessen Eltern Julia und Alex. Sie feiert in den nächsten Tagen ihren 90. Geburtstag. | Foto: Bernd Wähner
Fünf Generationen einer Familie auf einem Foto: Ururoma Margit Gensicke, Ur-Oma Regina Schrön, Oma Ramona Kranz, Mutter Julia Kranz und Ururenkel Luke-Elias. | Foto: Martin Federlein
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 188× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 508× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 482× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 908× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.