Ermittlungen zwischen Bioläden und Szenecafés: Edda Helmke schrieb ersten Pankow-Krimi
Ein brutaler Mord erschüttert den Ortsteil. Jemand hat den Manager einer Immobilienfirma erschlagen.
Ein politisches Motiv scheint auf der Hand zu liegen. Doch bald ist sich Kommissar Rainer Schade gar nicht mehr so sicher. Und so nimmt er intensive Ermittlungen im Pankower Zentrum auf. Dabei scheint ihm Ariane Keppler hilfreich zur Seite zu stehen. Sie betreibt den Woll-Laden „Faden der Ariane“. Doch verbirgt sie ein dunkles Geheimnis vor dem Kommissar?
„Verstrickung“ heißt der neue Kriminalroman von Edda Helmke. Und das Besondere an ihm ist, dass er ein echter Pankow-Krimi ist. Florastraße, die alte Pfarrkirche auf dem Dorfanger und natürlich die Panke: Sie alle kommen in diesem spannenden Krimi vor. Natürlich ist die Geschichte fiktiv. Die Personen sind frei erfunden, doch liest sich dieser Krimi mit echten Ortsbezügen sehr realistisch.
Bei seinen Ermittlungen zwischen Bioläden, Szenecafés und Kunstgalerien stößt Kommissar Schade auf ein Geflecht von Liebe, Hass und Korruption. Und es wimmelt nur so von Verdächtigen. Unterhaltsame Spannung ist beim Lesen also garantiert.
Krimis aus weiblicher Sicht
Dass Edda Helmke ihren Krimi in Pankow spielen lässt, hat seinen Grund. Sie lebt mit ihrer Familie in diesem Ortsteil. Die Autorin, Jahrgang 1964, kam Mitte der 80er-Jahre zum Studium der Germanistik und Anglistik nach Berlin. Sie veröffentlichte inzwischen zahlreiche Erzählungen und Romane. „Anfangs waren es Frauen- und Familienromane, die ich schrieb“, erzählt sie.
„Damals war ich schwanger, dann im Erziehungsurlaub. Da entstand dann ein Roman über die Mütterszene in Prenzlauer Berg.“ Es folgten weitere Bücher. „Irgendwann war das Familienthema für mich ausgereizt“, sagt die Autorin.
Deshalb wandte sie sich 2004 einer neuen Herausforderung zu: dem Schreiben von Kriminalromanen. „Ich lese selbst gern spanende Krimis. Und seit den 80er-Jahren beschäftige ich mich auch intensiver mit Krimis, die aus weiblicher Sicht geschrieben werden. Aber es dauerte seine Zeit, ehe ich mich selbst daran wagte.“
Idee kam beim Joggen
Die Idee für ihren ersten Pankow-Kriminalroman kam ihr beim Joggen. Beim Laufen durch den Bürgerpark, die Schönholzer Heide, den Schlosspark, entlang der Panke und immer wieder auch durch Straßen im Pankower Zentrum lernte Edda Helmke den Orsteil intensiv kennen. Sie bekam die Veränderungen der vergangenen Jahre mit, sah, wie Läden und Cafés schlossen und eröffneten, wie auf Stadtbrachen Neubauten entstanden und wie immer mehr entlang der Straßen Bausubstanz verdichtet wurde.
So kam sie auf die Idee, ihre Beobachtungen vom Wandel in Pankow in einem Krimi zu verarbeiten. Und deshalb spiegelt sich in dieser fiktiven Geschichte auch viel Realität. „Ich erzähle aus mehreren Perspektiven“, sagt Edda Helmke. Deshalb können die Leser nicht nur die Tätersuche von Ermittler Rainer Schade verfolgen. Auch Ariane Keppler engagiert sich sehr bei den Ermittlungen. Und dann ist da auch noch ein Journalist, der intensiv recherchiert, weil er einen Zusammenhang mit der Gentrifizierung im Ortsteil vermutet.
Fast zwei Jahre schrieb Edda Helmke an ihrem ersten Pankow-Krimi. „Ich musste immer wieder etwas ändern, weil sich in Pankow in dieser Zeit viel tat“, berichtet sie. Dass sie ihren Roman beim im Bezirk ansässigen bebra Verlag herausgeben konnte, betrachtet Edda Helmke als Glücksfall. „Meine Lektorin wohnt auch in Pankow. Sie kennt sich mit dem Lebensgefühl hier aus. So konnten wir bestens zusammenarbeiten.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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