Widerstandskämpfer ehren
Gedenkort für Hans Litten angelegt

Die Grabstätte von Hans Litten und seiner Familie befindet sich jetzt auf dem Friedhof Pankow III an zentraler Stelle an einem der Hauptwege. Die Stele und die Gestaltung dieses Gedenkortes erfolgte auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des DAV. Ab dem Frühjahr wird hier auch alles grünen und blühen. | Foto: Bernd Wähner
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  • Die Grabstätte von Hans Litten und seiner Familie befindet sich jetzt auf dem Friedhof Pankow III an zentraler Stelle an einem der Hauptwege. Die Stele und die Gestaltung dieses Gedenkortes erfolgte auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des DAV. Ab dem Frühjahr wird hier auch alles grünen und blühen.
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Auf Initiative des Deutschen Anwaltvereins (DAV) wurde eine neue Gedenkstätte für den 1938 verstorbenen Rechtsanwalt und Widerstandskämpfer Hans Litten auf dem Friedhof Pankow III eingeweiht.

Auf diesem Friedhof Am Bürgerpark 24 wurde Hans Litten nach seinem Tod im KZ Dachau beigesetzt. Der DAV hatte sich für eine Verlegung und Neugestaltung seiner Ruhestätte als Ort des Gedenkens eingesetzt. Einige Erinnerungstafeln für Hans Litten sind in Berlin bereits zu finden, unter anderem in der nach ihm benannten Littenstraße, in der auch der DAV ansässig ist. Doch seine Ruhestätte auf dem Friedhof Pankow III wirkte bisher eher unscheinbar.

Dies wollte der DAV ändern und hat in Absprache mit der Nichte Patricia Litten für eine Verlegung der Grabstelle an einen zentralen Ort des Friedhofs und das Neuarrangement als Ort des Gedenkens gesorgt. „Auf Kosten des DAV wurde eine Stele errichtet und der Gedenkort gärtnerisch gestaltet“, erläutert DAV-Hauptgeschäftsführerin Dr. Sylvia Ruge. Auch in der Folge werde sich der DAV um die Pflege kümmern.

„Wir beabsichtigen, einen Antrag auf Anerkennung der Ruhestätte von Hans Litten als Ehrengrab zu stellen“, so Ruge weiter. „Wir hoffen, dass dies von der Senatsverwaltung anerkannt wird.“ Über 800 Ehrengräber gebe es derzeit in Berlin. „Es wird Zeit, dass das von Hans Litten dazu kommt.“

Der 1903 geborene Hans Litten wurde 1928 zur Anwaltschaft zugelassen. Er vertrat regelmäßig Kommunisten und politisch linke Arbeiter, konzentrierte sich bald aber auch auf Mandate, bei denen er Opfer von nationalsozialistischer Gewalt vertrat. Als offenkundiger Gegner des NS-Regimes geriet Litten schnell in dessen Fokus. Im Zuge des Edenpalast-Prozesses im Mai 1931 – ein Strafprozess am Landgericht Berlin gegen einen SA-Trupp – machte sich Litten die Nationalsozialisten und Hitler persönlich zum Feind: Litten holte Adolf Hitler seinerzeit in den Zeugenstand und trieb ihn verbal in die Enge, um Licht auf die sogenannte Legalitätsstrategie Hitlers und die ungesetzlichen Methoden der Nazis zu werfen. Der künftige Diktator trug ihm diese Bloßstellung noch jahrelang nach. 1933 wurde Litten zusammen mit anderen Oppositionellen von den Nazis in „Schutzhaft“ genommen. Nach jahrelangen Folterungen in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern fand man Hans Litten am 5. Februar 1938 im KZ Dachau erhängt auf.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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