"Hitlerjunge Salomon", Sally Perel, besuchte Pankow
Pankow. Einen außergewöhnlichen Gast hatte der Verein "Für Pankow" vor wenigen Tagen ins ehemalige jüdische Waisenhaus eingeladen: Sally Perel. Dieser wurde als "Hitlerjunge Salomon" bekannt.
Die Lebensgeschichte des fast 90-Jährigen hat Magnetwirkung. Davon konnten sich die Mitglieder des Vereins Für Pankow und Vertreter der Friedrich Naumann Stiftung, mit der eine Lesung organisiert wurde, überzeugen. Gerechnet hatten die Veranstalter - der Verein "Für Pankow" und die Friedrich-Naumann-Stiftung - mit 100 Zuhörern, vorsichtshalber aber 200 Stühle im Betsaal an der Berliner Straße 120 aufgestellt. Über 350 Zuhörer kamen schließlich. Viele saßen auf den Stufen zum Podium. Andere standen in den geöffneten Türen sowie im Flur davor, um den Erzählungen von Sally Perel zu folgen.
Dieser kam am 21. April 1925 in Peine bei Hannover zur Welt. Nach einer Flucht bis nach Russland entkam der Jude Sally Perel dem Holocaust in der Uniform der Nazis. Er überlebte mitten in Deutschland als Hitlerjunge Jupp Perjell. Drei Jahre verbrachte er in einer Elite-Anstalt der Hitlerjugend.
Um das Erlebte zu verarbeiten, entschloss er sich 40 Jahre später ein Buch zu schreiben. Es erschien unter dem Titel "Ich war Hitlerjunge Salomon" 1992 erstmals auf Deutsch. Bereits 1990 war es unter dem Titel "Hitlerjunge Salomon" von Agnieszka Holland verfilmt worden.
In seinem Buch erzählt Sally Perel von seinen Erlebnissen und der inneren Zerrissenheit dieses Doppellebens, das ihn in die Rolle des Opfers sowie des Täters zwang. Dass sein außergewöhnliches Schicksal viele Menschen berührt, zeigte die Lesung im übervollen Betsaal. Doch nicht nur dort war Sally Perel zu Gast. Er las auch vor Schülern der Elisabeth-Christinen-Grundschule, der Konrad-Duden-Schule sowie des Oberstufenzentrums Marcel-Breuer-Schule und sprach mit den Schülern über sein Leben.
Bernd Wähner / BW
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.