Besonders schützenswert: Verordnete wollen Gedenkstätten in Liste aufnehmen lassen
Pankow. Weitere Gedenkorte in Pankow sollten in die Liste des „Gedenkstättenschutzgesetzes“ des Senats aufgenommen werden.
Dafür soll sich das Bezirksamt bei der zuständigen Senatsverwaltung einsetzen. Diesen Beschluss fasste die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit großer Mehrheit. Zu den historischen Orten, die künftig besonders geschützt werden sollen, gehören das Sowjetische Ehrenmal am Bucher Schlosspark sowie das Denkzeichen für die Opfer der nationalsozialistischen Zwangssterilisation und Euthanasiemorde in Buch. Weiterhin sollten das Jüdische Waisenhaus im Ortsteil Pankow und der Gedenkort für das frühere „Krankensammellager“ aus der NS-Zeit im Ortsteil Blankenfelde in die Liste dieser historischen Orte aufgenommen werden. Diese erinnerten in besonderer Weise an die Opfer des Nationalsozialismus und müssten deshalb besonderen Schutz genießen, so die Verordneten.
Der Hintergrund dieses Beschlusses: Das Ehrenmal in Buch wurde errichtet, um an die sowjetischen Soldaten zu erinnern, die während der Schlacht um Berlin im April 1945 gefallen sind. Nach der Sanierung des Ehrenmals 1990 bekam dieser Ort eine besondere Bedeutung als Sinnbild für die Befreiung Berlins vom Faschismus. An diesem Ehrenmal finden inzwischen jeweils am 8. Mai Gedenkveranstaltungen statt. Immer wieder wird es von Neonazis und Rechtsradikalen mit Parolen oder Nazi-Symbolen beschmiert. Außerdem werden auch immer wieder Gedenkveranstaltungen an diesem Ort von Rechtsradikalen gestört.
Deshalb beantragten die Fraktionen von Linkspartei und SPD, diese Gedenkstätte in die Liste des „Gedenkstättenschutzgesetzes“ aufzunehmen. Damit könnten rechtsradikale Veranstaltungen laut Versammlungsgesetz an diesem Ort unterbunden werden. Während der Beratung im Kulturausschuss der BVV kam die Mehrheit der Verordneten überein, dass noch weitere Pankower Gedenkorte in diese Liste gehören. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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