Der Schmied von Pankow: An Louis Schmidt erinnert jetzt eine Straße
Niederschönhausen. Die bisherige Straße 101 heißt jetzt Louis-Schmidt-Straße. Die Umbenennung erfolgte auf Beschluss des Bezirksamtes Pankow. Mit ihr wird das Wirken eines Mannes gewürdigt, der vor über 100 Jahren einer der engagiertesten Pankower Kommunalpolitiker war.
Den Antrag zur Umbenennung der Straße stellten Nachfahren Schmidts aus Hemmingen bei Hannover. Unterstützt wurden sie von den Pankower Heimatforschern Christel und Helmut Liebram.
Louis Schmidt (1836-1914) übernahm 1862 das Schmiedegrundstück an der heutigen Schönholzer Straße 14, Ecke Wilhelm-Kuhr-Straße. Dort wohnte und arbeitete er von 1862 bis 1895 als Schmiedemeister von Pankow. Ab Mitte der 1860er-Jahre begann er, sich aktiv am öffentlichen und politischen Leben zu beteiligen. 1870 ließ er sich in die Gemeindeverordnetenversammlung wählen und wirkte aktiv in der Kommunalpolitik mit. Pankow entwickelte sich in diesen Jahren vom Dorf mit 1700 Einwohnern zur Stadt mit 26.220 Einwohnern.
Als 1890 Richard Gottschalk zum Bürgermeister von Pankow gewählt wurde, stieg Louis Schmidt zum stellvertretenden Bürgermeister auf. Außerdem bekleidete er das Amt eines Gemeindeschöffen. Am 15. Mai 1914 verstarb Louis Schmidt. Er wurde auf dem 1. Gemeindefriedhof Pankow am Rande des Bürgerparks beerdigt.
Lange Zeit war die Erinnerung an den Pankower verblasst. Sogar die Tafel, die an der Erbbegräbnisstätte an Louis Schmidt erinnerte, war abgefallen. Vor zwei Jahren konnte aber bereits eine neue Tafel auf Initiative der Familie Schmidt angebracht werden. Mit der Straßenbenennung ist Louis Schmidt nun im Pankower Straßenland präsent. Die Enthüllung des Straßenschilds nahm Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger (Bündnis 90/Die Grünen) vor. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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