Nicht jeder Haushalt wird ans öffentliche Abwassernetz angeschlossen
Pankow. Noch immer sind in Pankow nicht alle Haushalte an das Berliner Abwasserentsorgungsnetz angeschlossen.
Derzeit seien im Bezirk noch etwa 3000 Abwassergruben erfasst, die regelmäßig durch Entsorgungsfahrzeuge entleert werden müssen, teilt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage mit. In diesen Gruben wird das Abwasser vor allem auf Einfamilienhausgrundstücken in seit Langem bestehenden Siedlungsgebieten gesammelt. Das Thema „Abwasseranschluss von Siedlungsgebieten“ beschäftigt Land und Bezirk bereits seit längerer Zeit. Grundstückseigentümer mit Grube schlossen sich 2005 zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Sie forderten, dass auch ihre Grundstücke an die öffentliche Abwasserentsorgung angeschlossen werden, weil das ökologischer und preiswerter ist. In Pankow unterstützte die Bezirksverordnetenversammlung diese Forderung. Daraufhin entschied der Senat 2007, wie mit den noch nicht angeschlossenen Gebieten zu verfahren ist.
Je nach Siedlungsdichte teilte man die Gebiete in Kategorien ein. Alle Gebiete der Kategorie I sollten tatsächlich und zeitnah an das Abwassernetz angeschlossen werden. In Pankow gab es damit grünes Licht für Abwasseranschlüsse in Buchholz West II und Nord II, für die Siedlung Blankenburg, für die Stadtrandsiedlung Blankenfelde und für die Altsiedlung Heinersdorf. An diesen Anschlüssen arbeiteten die Berliner Wasserbetriebe seitdem.
Für die Gebiete der Kategorie II und III gibt es vorerst keinen Anschluss. Diese Bereiche sind nach Auffassung des Senats so dünn besiedelt, dass die Erschließung unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen oder gar technische Sonderlösungen erfordern würde. In Pankow betrifft das die Siedlungsgebiete Buchholz Nord I, Schönholz, Karow-Altsiedlung, Karow-Süd und Blankenfelde Altsiedlung. Dort wird es erst einen Anschluss geben, wenn eine künftige städtebauliche Entwicklung das rechtfertige. Das heißt, für Siedlungen, die sich in unmittelbarer Nähe von potenziellen Wohnungsbaustandorten befinden, gibt es noch Hoffnung auf einen Abwasseranschluss, wenn sich die Erschließung wirtschaftlich rechnet. BW
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