Pankow wird bis zum Ende des Jahrzehnts die Hälfte der City-Toiletten abbauen

Pankow. Die Anzahl der öffentlichen Toiletten in Pankow wird bis zum Ende dieses Jahrzehnts voraussichtlich halbiert.

Das teilt Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage von CDU-Fraktionschef Johannes Kraft mit. Der Vertrag für den Betrieb öffentlicher Toiletten zwischen dem Land Berlin und der Wall AG wurde am 19. November 1993 abgeschlossen. Seinerzeit wurde eine Vertragslaufzeit von 25 Jahren festgeschrieben. Somit läuft der Vertrag im Jahre 2018 aus.

Aus den finanziellen Nöten des Landes heraus wurde seinerzeit vereinbart, dass die Wall AG als Gegenleistung für das Aufstellen und den Betrieb der Toiletten Werbeflächen auf öffentlichem Straßenland erhält. Diese Regelung sei heute aber nicht mehr rechts- und zeitgemäß und müsse neu bewertet werden, so Kirchner.

Eine sogenannte City-Toilette kostet je nach Ausstattung zwischen 80.000 und 120.000 Euro. Der Betrieb kostet weitere 40 000 Euro im Jahr. Die Praxis zeigt aber, dass die Toiletten im Durchschnitt weniger als einen Nutzer pro Stunde, also 23 Nutzer am Tag haben. Nach Auffassung der Verwaltung liegen Kosten und Nutzen somit in keinem vernünftigen Verhältnis.

Auch wenn die Zahlen nicht dafür sprechen, dass diese öffentlichen Toiletten von den Bürgern tatsächlich gut angenommen werden, wird der Bezirk nicht alle abbauen. Insgesamt elf Toiletten werde man „aus Vorsorgegründen“ für erhaltenswert erachtet, erklärt Kirchner. „Auf zehn Anlagen kann verzichtet werden, weil andere Möglichkeiten im Umfeld bestehen, die besser angenommen werden. Dazu zählen unter anderem Einkaufszentren, die bei Abschluss des Toilettenvertrages im Jahre 1993 noch nicht bestanden.“

Zu den City-Toiletten, die nach Auslaufen des Vertrages aufgegeben werden, gehören zum Beispiel die auf der Mittelinsel der Elsa-Brändström-Straße in Pankow, die an der Ecke Schivelbeiner Straße und Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg und die an der Berliner Allee am Weißen See. Erhalten bleiben unter anderem die an der Pankower Kirche an der Breiten Straße, am Arnswalder Platz, Ecke Bötzowstraße, und am Antonplatz in Weißensee. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 35× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 731× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 35× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.