Ohne Ortskenntnis geantwortet
Senatsverwaltung wusste offenbar nichts vom Mauerrest
Der Senat plant, den Berliner Mauerweg im Bereich am S-Bahnhof Schönholz so zu ertüchtigen, dass er als solcher wahrgenommen und genutzt wird. Doch noch immer ist unklar, wie mit den 80 Metern Berliner Ur-Mauer in diesem Bereich umgegangen wird. Darauf macht SPD-Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer aufmerksam.
Die Entdeckung dieses Restes der ursprünglichen Berliner Mauer machte der Pankower Heimatforscher Christian Bormann 2018 publik. Die Mauer befindet sich unweit des Bahndamms im Gestrüpp versteckt. Diesem Fund folgte seinerzeit ein weltweites Medienecho. Um die Mauer vor eventuellen Souvenirjägern zu schützen, ist dieser Bereich inzwischen weiträumig mit einem Bauzaun abgesperrt worden.
Für die Ertüchtigung des Mauerweges stellte der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses entsprechende Mittel bereit. Wie diese Mittel verwendet werden und wie in diesem Zusammenhang mit der Ur-Mauer am S-Bahnhof Schönholz umgegangen wird, sollte der Senat dem Hauptausschuss in einem Bereich zur Kenntnis geben. Der inzwischen vorliegende Bericht der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz irritierte Torsten Hofer jedoch sehr. „Da findet sich der kecke Satz, dass in der heutigen Buddestraße und Schützenstraße keine historischen Mauerreste der Grenzanlage vorliegen“, berichtet der Abgeordnete. „Da hat sich offenbar niemand vor Ort davon überzeugt, dass es dort doch Mauerreste gibt.“
Für Hofer ist diese Antwort auch ein Zeichen dafür, dass die Senatsverwaltung noch kein Konzept dafür hat, wie sie mit diesem Rest der Berliner Ur-Mauer umgeht und wie sie vielleicht in die Ertüchtigung des Mauerwegs einbezogen werden könnte. Auf seine Intervention hin, will die Senatsverwaltung diesen Rest der Mauer nun berücksichtigen. Für September hat der Hauptausschuss einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema angefordert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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