Pankow. Sie stehen in fast jeder Straße des Ortsteils, ihre Anzahl nahm in den vergangenen Jahren stetig zu: die Altkleider-Sammelcontainer.
In manchen Straßen stehen mittlerweile acht oder sogar zehn dieser Behältnisse. Das wird manchen Anwohnern zu bunt. Sie beschweren sich beim Bezirksamt über die Containerflut. Deshalb beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV), dass das Bezirksamt ein neues Verfahren zur Aufstellung solcher Container im öffentlichen Straßenland anwenden soll.Die Sammelcontainer waren ursprünglich eine gute Idee. Wohlfahrtsverbände stellen sie auf. Bekleidung, die sonst im Müll landen würde, kann jedermann in die Container stecken. Noch gut erhaltene Kleidung bekommt die Obdachlosenhilfe. Oder sie geht in Länder Südosteuropas und Afrikas. Nur was nicht mehr verwendbar ist, wird industriell verwertet.
Inzwischen lässt sich mit Altkleidern aber auch ein Geschäft machen. Der Weltmarktpreis hat sich von 25 Cent je Kilogramm im Jahre 2005 auf heute fast 50 Cent verdoppelt. Deshalb stehen immer mehr Container kommerzieller Sammler an den Straßenrändern. Auf diesen findet man meist einen imaginären Firmennamen und eine Handynummer.
Wer einen Sammelbehälter am Straßenrand aufstellt, braucht eine Genehmigung vom Bezirksamt. Aktuell gibt es im Bezirk aber nur vier genehmigte Standorte für solche Container. Diese befinden sich an der Ella-Kay-Straße, an der Prenzlauer Promenade, an der Piesporter Straße und an der Else-Jahn-Straße. Das bedeutet: Alle anderen Container stehen illegal am Straßenrand. Es sei denn, sie befinden sich im Bereich privater Grundstücke. Dann könnte der Grundstückseigentümer eine Genehmigung erteilt haben.
Weil das Thema mehrfach in der BVV angesprochen wurde, reagiert inzwischen das Ordnungsamt. Entdeckte Container werden erfasst. Gegen die Besitzer wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Weil das Sammeln alter Kleidung an sich eine gute Idee ist, möchte die BVV nun ein geregeltes Verfahren auf den Weg bringen. Es soll künftig eine höhere Anzahl von offiziellen Containerstandorten über den Ortsteil verteilt festgelegt werden.
Bernd Wähner / BW
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