Bauherren sollen sich mehr für den Artenschutz engagieren
Zahlreiche Vogel- und Insektenarten sind durch die Sanierungsarbeiten an Häusern gefährdet. "Sogar der früher weit verbreitete und einst schon fast als Schädling betrachtete Spatz ist in Berlin nahezu ausgerottet", erklärt Daniela Billig, die Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. "Auch die Unterschlüpfe der Fledermäuse in Dachstühlen, Kirchtürmen oder Baumhöhlen, hinter Fensterläden und Wandverkleidungen werden zunehmend entfernt. Vor allem aus diesem Grund verschlechtern sich die Lebensbedingungen für Fledermäuse immer mehr, sodass die meisten Arten sehr selten geworden sind und dringend unsere Hilfe brauchen." Nistkästen sind eine einfache und preisgünstige Methode, neuen Lebensraum für Tiere zu schaffen. Auch ein kleiner naturnaher Garten mit heimischen Beeren und Wiesenkräutern ist nicht nur für die Menschen angenehm. In ihm fühlen sich auch Vögel, Insekten und Fledermäuse wohl. Ebenso vorteilhaft als Lebensraum für Kleinstlebewesen ist die Fassadenbegrünung.
Bei vielen Neubauten, die derzeit entstehen, achten die Investoren zwar auf den Niedrigenergiestandard für ihr Haus. Aber sie sollten auch einen Anreiz erhalten, Nist- und Lebensraum für Vögel, Insekten und Fledermäuse an und in ihren Neubauten zu schaffen, meinen die Bündnisgrünen. Deshalb soll das Bezirksamt prüfen, welchen Anreiz es für das Anbringen von Nistkästen, eine Fassadenbegrünung oder das Anlegen von Grünanlagen an Häusern geben könnte. Die BVV beschloss, dass sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen mit dem Antrag befassen solle.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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