BVV: Berufstätige Eltern sollen wieder unterstützt werden
Bis Anfang 2012 gab es im Bezirk zwei Vereine, die eine flexible Kinderbetreuung anboten: das Frauenzentrum Paula Panke und die Selbsthilfeinitiative Alleinerziehender Shia. Deren Mitarbeiterinnen wurden zunächst von der Agentur für Arbeit, später vom Jobcenter sowie aus dem Programm Öffentlicher Beschäftigungssektor (ÖBS) gefördert. Sie unterstützten Mütter und Väter dabei, die Kindererziehung und den Beruf unter einen Hut zu bringen. Es wurden in erster Linie Eltern mit relativ geringem Einkommen unterstützt. Sie haben einen Kinderbetreuungsbedarf, der über den von Kitas hinausgeht. Zum Beispiel arbeiten sie im Supermarkt, im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Die Mitarbeiterinnen brachten Kinder zur Kita, holten sie ab oder betreuten sie zu Hause, während die Eltern noch arbeiteten mussten. Nachdem sich die gesetzlichen Regelungen veränderten, mussten die beiden Vereine ihre Kinderbetreuung einstellen.Durch den Wegfall wurden Eltern, die beispielsweise wegen Schicht- oder Wochenenddiensten darauf angewiesen waren, vor große Probleme gestellt. Sie mussten nun überlegen, wo und wie sie ihre Kinder weiter betreuen lassen oder ob sie ihren Job aufgeben müssen. Eine Anhörung, die die BVV zum Thema organisierte, zeigte, dass der Bedarf an solch einem Angebot im kinderreichen Pankow ungebrochen ist. Mit Blick auf die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeiten steigt der Bedarf sogar noch weiter an. Deshalb sollte man überlegen, wie in Pankow wieder eine flexible Kinderbetreuung aufgebaut werden kann. Dabei könnte man auf den langjährigen Erfahrungsschatz der beiden Vereine bauen. Deshalb soll das Bezirksamt nun ein Konzept für ein Modellprojekt entwickeln. Dieses soll mit einem Finanzierungsplan im zweiten Halbjahr 2013 vorliegen und öffentlich vorgestellt werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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