Für Asyl suchende Menschen wird ein Bürohaus umgebaut
"Berlin ist wie ein Magnet. Menschen aus aller Welt kommen hierher - aus den unterschiedlichsten Gründen", erklärt Sozialstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD). "Unter diesen sind auch Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten. Sie können bei uns in Deutschland Asyl beantragen, so wie es das Grundgesetz vorsieht. Das Land Berlin nimmt, entsprechend seines vereinbarten Kontingents, Flüchtlinge auf. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales kümmert sich nach intensiver Absprache mit den Bezirken darum, die Antragsteller auf politisches Asyl verteilt über die ganze Stadt unterzubringen."In enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt soll nun in Pankow eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. An der Mühlenstraße sollen ab Dezember 220 Menschen eine vorübergehende Heimat finden. Diese kommen vor allem aus Kriegs- und Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan, Irak und Iran. "All diese Menschen haben schlimme Erfahrungen und schmerzhafte Erlebnisse hinter sich", so Zürn-Kasztantowicz. "Viele von ihnen haben sich in ihren Heimatländern für Werte menschlichen Miteinanders eingesetzt, die für uns alltäglich geworden sind. Diese Menschen brauchen einen Raum, in dem sie auf ihrer langen Reise etwas zur Ruhe kommen können."
Damit diese Menschen eine vorübergehende Unterkunft in Pankow-Süd erhalten können, arbeiten Institutionen und Organisationen bereits im Vorfeld des Ausbaus der Einrichtung eng zusammen. Neben Bezirksamtsabteilungen und dem künftigen Betreiber der Einrichtung wurden das Stadtteilzentrum Pankow und der Kreisverband Pankow der Volkssolidarität mit ins Boot geholt. Gemeinsam wurde eine Plattform initiiert. Die beiden größten Vermieter dieser Gegend, die Gesobau und die Erste Wohnungsgenossenschaft Berlin-Pankow e. G. wurden bereits über das Vorhaben informiert, berichtet die Sozialstadträtin. Sie sind an einer guten Nachbarschaft interessiert.
Informiert werden sollen in den kommenden Wochen auch die Anwohner. Allerdings ist keine Bürgerversammlung geplant. Bisherige Erfahrungen im Land zeigten, dass zu solchen Veranstaltungen oft auch Menschen kommen, die gar nicht in der Gegend wohnen. Sie nutzen sie für politische Argumentationen aus. "Wir werden deshalb einen anderen Weg gehen. Wir werden die Nachbarn besuchen und sie in persönlichen Gesprächen informieren", erklärt Zürn-Kasztantowicz. Mit der rechtzeitigen Information über die neue Flüchtlingsunterkunft möchten die Partner der neu initiierten Plattform zugleich auch Bürger und weitere Einrichtungen ansprechen, die mit Ideen und Tatkraft bei der Integration der Neuankömmlinge mithelfen möchten. Diese können sich beim Bezirksamt unter 902 95 53 01, im Stadtteilzentrum Pankow in der Schönholzer Straße 10 sowie bei der Volkssolidarität Pankow in der Wichertstraße 71 melden.
Bevor die ersten Flüchtlinge im Dezember einziehen, muss das Gebäude an der Mühlenstraße für sie allerdings noch vorbereitet und eingerichtet werden. In der obersten Etage des Hauses befindet sich seit einigen Jahren die Suchtberatung Pankow. Nach Stand der Dinge wird diese auch im Gebäude bleiben.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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