Joachim Pohl zeigt Assemblagen und Collagen
Dieses Mal sind keine Gemälde, Zeichnungen oder Plastiken zu sehen, sondern Assemblagen, Collagen und Objekte. Außerdem stellt er jetzt Werke von über 25 Künstlern aus. "Diese Ausstellung war schon seit Längerem ein großer Wunsch von mir", erklärt Joachim Pohl. Im Jahre 1989 organisierte er nämlich schon einmal eine Objektkunstausstellung in der Galerie im Turm. An dieser Schau hatte er selbst so viel Freude, dass er wieder mal eine Ausstellung "von anderer art" machen wollte. Fast drei Jahre dauerte die Vorbereitung der neuen Ausstellung. Letztlich ist eine fast museale Schau entstanden. Zu sehen sind Arbeiten aus den 70er-Jahren bis zu ganz aktuellen, zum Beispiel von Klaus Killisch. Stolz ist Joachim Pohl, dass er eine Materialcollage des Amerikaners Robert Rauschenberg zeigen kann. Dieser hat 1973 eine typische Einkaufstüte seines Heimatlandes zu einem Kunstwerk verarbeitet. Als deutsches "Gegenstück" präsentiert der Galerist ein kleines Kunstwerk von Joseph Beuys. Dieser entdeckte bei einem Besuch in Ost-Berlin eine Konsumtüte mit dem Aufdruck "Gut gekauft. Gern gekauft", die er zu einem Kunstwerke machte.
In der Ausstellung sind außerdem Arbeiten der sächsischen Altmeister der Collagen- und Objektkunst, Willi Wolff, Albert Wiegand und Hermann Glöckner, zu sehen. Natürlich sind auch Berliner wie Robert Rehfeldt, Ingo Kirchner und Dieter Tucholke mit Arbeiten vertreten. Aus der jüngeren Generation sind Kunstwerke von Annette Gundermann und Frank Gottsmann ausgestellt. Schließlich sind auch die skurrilen Objekte, die Dieter Zander mit Schaufensterpuppen oder Schaufensterpuppenteilen gestaltete, in der Ausstellung zu finden.
"Die Ausstellung gibt einen schönen Überblick über die unterschiedlichen Traditionsstränge, die es in der Objekt- und Collagenkunst gibt", erklärt Joachim Pohl. "Dass man das alles in einer Ausstellung vorfindet, ist sehr selten. Meist stehen die Arbeiten bei den Künstlern im Atelier. Sie finden nur selten den Weg in eine Galerie. Deshalb war es ein Herzenswunsch von mir, mal solch eine Regieausstellung zu machen." Den Bogen zur 1989er Ausstellung im Turm schlägt der Galerist übrigens mit Arbeiten von Friedrich B. Henkel. Dieser war schon damals mit Stahlobjekten vertreten. In der neuen Ausstellung ist von ihm zum Beispiel das Kunstwerk "Schlaf der Vernunft" zusehen, das aus einem Skoda-Motor entstand.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.