Projektentwickler der Alten Mälzerei wurde ausgezeichnet
Gewürdigt wird mit der Auszeichnung sein denkmalpflegerisches Engagement für zwei Vorzeigeprojekte in Pankow. Zum einen restaurierte Roßnagels Unternehmen die Alte Mälzerei an der Neuen Schönholzer Straße, zum anderen baute es das ehemalige Gästehaus der DDR-Regierung am Schlosspark Schönhausen um.Für die Alte Mälzerei gab es um die Jahrtausendwende kaum noch Hoffnung. Alle bisherigen Pläne von möglichen Investoren liefen ins Leere. Vor sieben Jahren sah sich Rossnagel die seinerzeit schon sehr heruntergekommene Gewerbeimmobile an. Er winkte zunächst ab. Erst nach dem zweiten Besuch reifte die Idee, dort ein Wohnprojekt zu entwickeln. Dann ging es mit den Planungen zügig voran. Roßnagel entwickelte mit seinem Team die Idee, auf dem 125 000 Quadratmeter großen Grundstück über 100 Wohnungen für Menschen aller Generationen einzurichten.
Von seiner Idee konnte er die Pankower Bezirkspolitik begeistern. So begannen 2008, was schon keiner mehr zu hoffen wagte, tatsächlich Bauarbeiten auf dem Gelände der Alten Mälzerei. Im vergangenen Jahr konnte für das Wohnprojekt offiziell die Eröffnung gefeiert werden. Etwa 25 Millionen Euro wurden investiert.
Als zweites Projekt nahm sich der Projektentwickler das frühere Gästehaus der DDR-Regierung vor. Auch dort ließ er Wohnungen einbauen. Ebenso wie die Alte Mälzerei war auch diese Immobilie ein langjähriges Sorgenkind der Pankower Stadtplaner.
Das Gebäude stand über 15 Jahre leer. Es gab Vandalismus: Die Scheiben vieler Fenster waren eingeworfen. Die Wände waren mit Graffitis besprüht. Dabei stand das Bauwerk all die Jahre unter Denkmalschutz. Roßnagels terraplan entwickelte ein Konzept für den Einbau von Suiten, Lofts und Penthäusern. Unter dem Haus entstand eine Tiefgarage. Zehn Millionen Euro kostete dieses Projekt.
Das nächste, das terraplan beginnen möchte: der Umbau des früheren Sozial- und Finanzamt an der Dusekestraße 43. Auch in diesem Gebäude sollen neue Wohnungen entstehen. Wenn alles nach Plan läuft, wird 2013 Baubeginn sein. Erik Roßnagel ist nun für sein Engagement im Bereich des Denkmalschutzes mit der renommierten Ferdinand-von-Quast-Medaille ausgezeichnet worden.
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher würdigt den Preisträger: "Mit intuitivem Gespür für die Besonderheiten eines Baudenkmals und mit hohem ästhetischen Anspruch entwickeln Sie mutig auch ungewöhnliche Lösungen. So konnten Sie Baudenkmale in bereits prekärem Zustand vor dem Verfall retten."
Die Ferdinand-von-Quast-Medaille wird schon seit 26 Jahren jährlich vergeben. Preisträger sind jeweils Bauherren, die sich in außergewöhnlicher Weise um den Denkmalschutz verdient gemacht haben. Benannt ist die Auszeichnung nach dem ersten preußischen Staatskonservator.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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