Studenten entwickelten neues Kartenspiel
Die FU schreibt jedes Jahr den Gründerwettbewerb FunPreneur aus. Dessen Ziel ist es, die Studenten zur Gründung eines eigenen Unternehmens zu animieren. Dieses müssen sie innerhalb von fünf Wochen auf die Beine stellen. Unterstützt werden sie dabei von profund, der Gründerförderung der FU. Die Idee, mit einem Kartenspiel eine Unternehmensgründung zu versuchen, hatte Sören Müller mit drei weiteren Kommilitonen. Der Pankower wohnt neben einem Pflegeheim an der Schonenschen Straße. Das brachte ihn und seine Mitstreiter auf die Idee, zwei Anliegen miteinander zu verbinden. "Wir möchten Gesellschaftsspiele zurück zu den Menschen bringen", erklärt Müller. "Wir wollen daran erinnern, wie gern wir doch alle spielen, und wie oft wir das mit zunehmendem Alter vergessen." Ihr Spiel konzipierten die Studenten so, dass beim Spielen die grauen Zellen auf Trab gebracht werden. Das brachte die vier auf ihr zweites Anliegen: Mit einem Teil des Verkaufserlöses unterstützen sie die Alzheimer-Gesellschaft Berlin. "Neben der humoristischen Komponente unseres Spiels, machen wir so noch auf ein wichtiges Thema aufmerksam und geben jedem die Möglichkeit, Demenzkranken und ihren Angehörigen zu helfen", erklärt Sören Müller.
Der Betriebswirtschaftsstudent im zweiten Semester fand sich mit Kim Ly Mai, ebenfalls BWL-Studentin im zweiten Semester, dem Game-Design-Studenten Tim Höregott (sechstes Semester) und Kevin Hinze, Student der Ostasiatischen Kunstgeschichte im sechsten Semester zu einem Team zusammen. Gemeinsam gründeten sie die Firma LuBiA Games.
Im Kartenspiel werden die Mitspieler zu Bewohnern eines Altersheims. Diese versuchen, immer wieder auszubrechen. Ziel ist es, die aberwitzigen Fluchtpläne in die Tat umzusetzen oder zumindest beim Scheitern der Pläne nicht schlecht auszusehen. Bei der Flucht stehen ihnen mal die Kleptomanie der anderen Spieler und mal ihre eigene Vergesslichkeit im Wege. Die Partie ist gewonnen, wenn es einem Spieler gelungen ist, die drei zur Flucht nötigen Gegenstände zu sammeln - oder die anderen Mitspieler glauben zu lassen, dass ihm das gelungen ist. Gespielt wird "Lug & Betrug im Altersheim" mit 22 Spiel- sowie weiteren 38 Mini-Spielkarten. Geeignet ist es für zwei bis fünf Spieler im Alter ab zehn Jahre. Eine Spielrunde dauert zehn bis 20 Minuten. Pro Partie können aber beliebig viele Runden gespielt werden. Als Preis haben die studentischen Unternehmer erschwingliche 9,95 Euro festgesetzt.
Ihr Kartenspiel boten sie in den vergangenen Wochen immer wieder an Ständen an. Unter anderem waren sie auf dem Flohmarkt im Mauerpark, und sie nahmen mit einem Stand an der Langen Nacht der Wissenschaft teil. Mit ihrer Geschäftsidee möchten die vier Studenten beim FunPreneur-Wettbewerb natürlich möglichst weit vorne landen. Ob das gelingt, wird sich am 20. Juni zeigen. Dann werden nämlich Juroren aus der Wirtschaft das erfolgreichste Team des Wettbewerbs prämieren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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