Verein Kiezdog will viele Tierfreunde mit ins Boot holen
Die ersten Mitglieder kennen sich schon längere Zeit vom Sehen. Wenn sie ihre Hunde ausführten, trafen sie sich auf dem Brenner oder im Mauerpark. Immer wieder diskutierten sie dabei über Dinge, die sie nicht so toll finden, zum Beispiel zurückgelassenen Hundekot auf Straßen oder in Parks. Sie unterstützten sich aber auch gegenseitig beim Ausführen oder bei der Betreuung ihrer Hunde. "Irgendwie kamen wir dann auf die Idee, dass man sich zusammenschließen und gemeinsam bestimmte Dinge angehen müsste", sagt Sandra Zeiher, die heutige Vorsitzende von Kiezdog. "Probleme und Situationen, in denen Hundehalter Hilfe brauchen, gibt es schließlich genug", weiß die Hundehalterin.Im Pankower Zentrum und in ihrem Bekanntenkreis fand Sandra Zeiher nicht nur viel Zustimmung, sondern auch Hundefreunde, die bereit sind, sich in einem Verein zu engagieren. Im Sommer gerade erst gegründet, hat Kiezdog inzwischen 25 Mitglieder. "Wir wollen uns zunächst auf Hunde und Hundehalter in Pankow Süd und angrenzenden Teilen von Prenzlauer Berg konzentrieren", so die Vereinsvorsitzende. Ein wichtiges Thema, das die Hundefreunde recht schnell angehen wollen, ist das Hundekot-Problem auf Straßen und in Grünanlagen.
"Täglich landen circa 55 Tonnen Hundekot auf den Straßen Berlins. Weder die Politik noch die BSR konnten der Sache bisher Herr werden. Deshalb möchten wir nun noch mehr auf die Eigenverantwortung des einzelnen setzen", so Sandra Zeiher. Unter anderem wollen die Vereinsmitglieder demnächst mit kleinen Fähnchen Hundekot auf Straßen markieren. So sollen Hundehalter noch mehr für das Thema sensibilisiert werden. Außerdem ist geplant, kostenfrei Hundekotbeutel an Halter, die mit ihrem Vierbeiner gerade Gassi gehen, zu verteilen. "Wir setzen uns natürlich auch für weitere Hundekotbeutelspender sowie das regelmäßige Auffüllen bereits vorhandener Beutelspender ein", so Zeiher .
"Wir verstehen uns vor allem auch als ein Hilfsangebot für Hundehalter, die ein Problem haben oder als sozial schwach einzustufen sind", sagt Sandra Zeiher. Mancher weiß zum Beispiel nicht, wo der Hund bleiben kann, wenn man plötzlich für einige Tage ins Krankenhaus muss. "Wir versuchen, Kontakte zu Menschen zu vermitteln, die bereit sind, sich einige Zeit um den Hund zu kümmern", erklärt Zeiher. Natürlich sind in diesem Zusammenhang dem Verein stets Menschen willkommen, die einen Hund für einige Zeit betreuen würden.
Auch wenn ein Hund zum Tierarzt muss, sich der Halter aufgrund finanzieller Engpässe einen Tierarztbesuch aber nicht leisten kann, möchte der Verein helfen. Darüber hinaus plant Kiezdog eine Börse für gebrauchtes Zubehör. "Hundedecken sind uns mit Beginn der kalten Jahreszeit zum Beispiel stets willkommen. Aber auch noch gut erhaltene Hundegeschirre nehmen wir gern entgegen", erklärt Sandra Zeiher. Diese Spenden sollen denen zugute kommen, die es sich nicht leisten können.
Betätigungsfelder gibt es also viele. Um alle Ideen umsetzen zu könne, sind natürlich weitere Mitglieder, aber auch Sach- und Geldspenden willkommen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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