Ein Netzwerk für Alleinerziehende
Beim Fachtag wurde der Rahmen abgesteckt
Um alleinerziehende Mütter und Väter zu unterstützten, gibt es in Pankow bereits eine ganze Reihe von Angeboten.
Bekannt ist zum Beispiel der Verein Selbsthilfeinitiative Alleinerziehender Shia, der sich seit 1990 um die Belange dieser Eltern kümmert. Was aber fehlt, ist ein abgestimmtes und kooperatives Handeln von Politik, Verwaltung, Wirtschaftsunternehmen, Jobcenter und bezirklichen Projekten im Interesse von Alleinerziehenden, erklärt Pankows Gleichstellungsbeauftragte Heike Gerstenberger. Deshalb soll nun ein Netzwerk aufgebaut werden.
Der Startschuss gab es mit einem Fachtag im MachMit! Museum für Kinder. Und die Sitze der „Arena“ reichten nicht aus, so groß war das Interesse. Uta Rinklebe, die Geschäftsführerin des Museums, betonte in ihrer kurzen Ansprache, dass sie aus ihrer eigenen Erfahrung als Alleinerziehende das Anliegen des Fachtags und die Idee eines Netzwerks für Alleinerziehende in Pankow als sehr wichtig erachtet.
Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) bestätigte, wie wichtig das Zusammenwirken all derjenigen ist, die sich für die Belange von Alleinerziehenden einsetzen. Er ist sei der politischen Verantwortung als Bürgermeister bewusst und hat deshalb auch gern die Schirmherrschaft für den Fachtag und ein künftiges Netzwerk übernommen.
Welche besonderen Herausforderungen Alleinerziehende in ihrem Alltag zu bewältigen haben, berichtete die Psychologin Cornelia Berger. Sie ist alleinerziehend mit einem kleinen Kind. Martina Krause, seit 1999 Geschäftsführerin von Shia, gab einen kurzen Überblick zu den vielfältigen inhaltlichen Bausteinen der Lobbyarbeit ihres Vereins. Sie betont aber, dass auch sie und ihre Projektfrauen allein keine ausreichenden Lösungen für die teilweise existenziellen Probleme der Ratsuchenden hätten. Als Beispiel nannte sie die Schwierigkeit, nach einer Trennung eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Eine Umfrage unter Alleinerziehenden in Pankow, die auf dem Fachtag präsentiert wurde, zeigt: Es sind zumeist Frauen. Sie sind gut ausgebildet, im mittleren Alter über 35 Jahre und sie leben mehrheitlich mit einem Kind zusammen. Die meisten sind wegen des Jobs aus anderen Bundesländern zugezogen und haben demzufolge auch kein soziales Netz in Pankow, auf das sie bei Krankheit des Kindes oder bei Schließzeiten der Kita zurückgreifen können.
Pankows Stadträtin für Jugend, Wirtschaft und Soziales, Rona Tietje (SPD), betont nach diesen Erhebungen, wie wichtig ein Netzwerk ist. Über nächste Schritte werden die Netzwerkpartner in spe nach Auswertung des Fachtags informiert. Mehr ist bei der Gleichstellungsbeauftragten unter Telefon 902 95 23 05 oder heike.gerstenberger@ba-pankow.berlin.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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