Damit Pflegende kein Pflegefall werden: Kontaktstelle bietet Netzwerk
Sie bietet regelmäßige Sprechstunden für pflegende Angehörige an, die Rat und Hilfe brauchen. Diese finden montags von 15 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 13 Uhr im Stadtteilzentrum Pankow in der Schönholzer Straße 10 statt. "Wir schauen, wie wir den Ratsuchenden am besten helfen können. Unter anderem vermitteln wir sie in Selbsthilfegruppen", sagt Irene Krombach, die Leiterin der Kontaktstelle. So trifft sich im Stadtteilzentrum zum Beispiel regelmäßig eine Gruppe von Angehörigen, die sich um Familienmitglieder mit Demenz kümmern. Während die Erkrankten in einer Gruppe mit einem Therapiehund betreut werden, können sich die Angehörigen ungestört über ihre Erfahrungen und Sorgen austauschen und Tipps geben. Eine weitere Selbsthilfegruppe gibt es zum Thema "Mein Angehöriger ist an Krebs erkrankt". In Gründung befindet sich eine Gruppe "Wenn Eltern älter werden". "Für Gruppen zu weiteren Themen sind wir natürlich offen", betont Irene Krombach.
Wie wichtig so ein Erfahrungsaustausch ist, weiß Irene Krombach aus ihrer täglichen Arbeit. "Wenn man den Ehepartner oder auch ein Kind zu pflegen hat, ist das häufig ein Arbeit rund um die Uhr", sagt sie. Der Pflegende kommt kaum noch aus dem Haus, zumeist nur noch, um das Nötigste zu erledigen. Die Folge ist, dass soziale Kontakte abbrechen. Es fehlen Menschen, die einem zuhören, auf einen eingehen und auch mal eine andere Sicht auf die Dinge mitbringen. Eine Selbsthilfegruppe kann da helfen.
Irene Krombach hat aber auch ein Netzwerk von Ehrenamtlichen aufgebaut, die regelmäßige Besuchsdienste übernehmen. Diese stehen pflegenden Angehörigen als Gesprächspartner zur Verfügung und kümmern sich auch eine Zeit lang um den Pflegebedürftigen. "Die Ehrenamtlichen sorgen dafür, dass der Pflegende auch einmal Zeit für sich findet. Sie können wieder soziale Kontakte pflegen oder einem Hobby nachgehen", so die Kontaktstellenleiterin. Derzeit engagieren sich 28 Ehrenamtliche. Weitere sind stets willkommen.
Um Angehörige mit notwendigen Informationen zu versorgen, organisiert die Kontaktstelle auch immer wieder Informationsveranstaltungen. Dabei wird unter anderem über Themen wie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung informiert. Die nächste Veranstaltung findet am 12. November zum Thema "Gemeinsam sind wir stark" statt. Irene Krombach wird von 17.30 bis 19 Uhr in der Seniorenresidenz am Bürgerpark, Schulzestraße 10, über bestehende Hilfenetzwerke für pflegende Angehörige berichten. Ab 1. November kann sich die Leiterin der Kontaktstelle übrigens auch über personelle Verstärkung freuen. Mit Simone Koschewa bekommt sie eine neue Kollegin, die sie in ihrer Arbeit unterstützen wird.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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