Nur noch mit dem Hund vor die Tür
Ehepaar startet Spendenaktion für einen Nachbarn

Ein Herz und eine Seele: Maik Müßigbrodt mit seinem Hund Bobby. Nur in seiner Begleitung traut er sich vor die Tür. | Foto: Bernd Wähner
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Man sieht es ihm, wenn man ihm begegnet, nicht an. Aber Maik Müßigbrodt ist seit einem Schlaganfall 2006 Hartz IV-Rentner, wie er sagt. Damit er sich eigenständig draußen bewegen kann, braucht er die Begleitung eines Therapiehundes.

Und den fand er mit Bobby. Der ist eine Mischung aus Golden Retriever und Schäferhund. „Ich bekam ihn, als er neun Monate alt war“, sagt Maik Müßigbrodt, der früher auch beruflich mit Hunden zu tun hatte. „Das ist aber schon 14 Jahre her.“ Und Bobbys Alter macht sich inzwischen bemerkbar. Er ist nicht mehr ganz so fit wie früher. Abzusehen ist, dass er bald nicht mehr als Unterstützung zur Verfügung stehen wird.

Der Pankower braucht, um weiter einigermaßen Lebensqualität zu behalten, einen neuen Therapiehund. Er hat permanent einen zu niedrigen Blutdruck, kann sich deshalb zum Beispiel nicht bücken, wenn ihm mal etwas herunterfällt. Außerdem gibt Bobby ihm ein Sicherheitsgefühl, etwa wenn er einkaufen geht.

Weil ein vierbeiniger Begleiter so lebenswichtig für ihn ist, bemüht sich der 50-jährige bereits seit sechs Jahren darum, um von der Krankenkasse und anderen Behörden einen neuen Hund genehmigt zu bekommen. Bisher gab es nur Ablehnungen, sodass der Fall jetzt sogar bei der Schlichtungsstelle für solche Fälle gelandet ist.

Wann eine Entscheidung fällt und ob sie dann tatsächlich zu Maik Müßigbrodts Gunsten ausfällt, ist nicht abzusehen. „Ich würde in meiner Situation wohl eher ein Auto als Hilfsmittel genehmigt bekommen, als einen neuen Hund. Doch ich brauche einen tierischen Begleiter, um vor die Tür gehen zu können“, sagt Müßigbrodt.

Von einem neuen Hund hat er nach ausgiebiger Beschäftigung mit dem Thema bereits ganz konkrete Vorstellungen. Es sollte ein Königs- oder Labradorpudel sein. Der Vorteil bei diesen Rassen ist, dass sie allergikerfreundlich sind, sodass er den Hund auch zu Arztbesuchen mitnehmen könnte. Weil er bereits Erfahrung in der entsprechenden Ausbildung von Hunden hat, könnte er auch diese in großen Teilen selbst übernehmen. „Nur bei einigen Feinheiten in der Ausbildung bräuchte ich fachliche Unterstützung“, sagt Maik Müßigbrodt.

Die Zeit drängt und keiner weiß, wie lange Bobby den Pankower im Alltag noch unterstützen kann, deshalb steht ihm nun das Ehepaar Kirschke aus der Nachbarschaft zur Seite. „Wir sammeln Spenden, damit Maik sich möglichst schnell einen neuen Hund kaufen kann“, sagt Jürgen Kirsche. Immerhin um die 1500 Euro muss Müßigbrodt dafür einsetzen. Weitere finanzielle Mittel sind dann für die Ausbildung und entsprechende Prüfungen nötig. Deshalb hat Jürgen Kirschke ein Spendenkonto für Maik Müßigbrodt eingerichtet.

Wer den schwerbehinderten Pankower mit eine Spende unterstützen möchte, schickt eine E-Mail an kirschke-verlag@gmx.de und bekommt dann die Kontonummer und auf Wunsch weitere Informationen zugemailt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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