Ein Interview mit dem Vorsitzenden von "Für Pankow" Thomas Brandt
Wer gründete eigentlich den Verein am 10. September 1994?
Thomas Brandt: 116 Pankower. Dazu gehörte der damalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, der in Pankow zur Welt kam, die spätere Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Jutta Limbach und die letzte Volkskammer-Präsidentin Sabine Bergmann-Pohl.
Welche Ziele hat sich der Verein gesetzt?
Thomas Brandt: Wir verfolgen heute drei Ziele. Wir möchten die Kultur sowie die Stadtentwicklung fördern und die Vereine in Pankow weiter vernetzen.
Wenn Sie auf die vergangenen 20 Jahre zurückblicken: Was waren die Höhepunkte?
Thomas Brandt: Da fällt mir spontan die Aktion mit der Abrissbirne vor Schloss Schönhausen 2004 ein. Der Verein hatte sich viele Jahre für eine Sanierung des Schlosses eingesetzt. Mit der symbolischen Abrissaktion machten wir darauf aufmerksam, dass das Schloss immer weiter verfällt. Mit Erfolg. Das Schloss ist inzwischen saniert und zugänglich. Ein weiteres Beispiel: Wir setzten uns für die Sanierung des Bürgerparktores ein. Der Verein organisierte Benefiz- und Spendenaktionen. Schließlich nahm das Bezirksamt die Arbeiten in Angriff. 2007 wurde das sanierte Tor enthüllt. Zu den kulturellen Höhepunkten, die der Verein initiierte, zählt die Veranstaltung "Jazz im Park", die inzwischen schon Tradition in Pankow ist.
Der Verein beschäftigte sich aber auch mit der Stadtentwicklung.
Thomas Brandt: Wir haben da einen Beitrag in puncto Bürgerbeteiligung geleistet. Wir luden zu Veranstaltungen ein, auf denen Investoren ihre Bauprojekte vorstellten. Besonders am Herzen liegt uns das Vorhaben Pankower Tor. Erst wenn hier klar ist, was entsteht, kann auch das Kaufhallengrundstück am Anger entwickelt werden. Das liegt ja zum Ärger vieler Pankower immer noch brach. Zum Pankower Tor organisierten wir auch eine Umfrage. Wir begleiten die Entwicklung der Fläche intensiv.
Der Verein bringt dabei auch ganz eigene Ideen mit ein.
Thomas Brandt: Wir schlagen zum Beispiel vor, dass am Bahnhof Pankow ein Kulturtower entsteht. In diesem könnten bezirkliche Kultureinrichtungen wie Bibliothek, Volkshochschule oder auch das Kulturamt konzentriert werden. Unter dem Dach könnte es ein Kultur-Turm-Café geben.
Was hat sich der Verein noch für die Zukunft vorgenommen?
Thomas Brandt: Wir möchten alle unsere aktuellen Projekte erst einmal stabilisieren und weiterentwickeln. Das trifft zum Beispiel auch auf den Weihnachtsmarkt zu, der in diesem Jahr zum dritten Mal stattfinden wird. Ich denke, damit haben wir genug zu tun.
Wie viele Mitglieder hat der Verein zurzeit, und wie können Interessierte mit ihm Kontakt aufnehmen?
Thomas Brandt: Wir haben rund 100 Mitglieder. Unsere Geschäftsstelle befindet sich im Hotel Pankow in der Pankower Straße 29. Alle Kontakte zum Verein finden sich auf www.fuerpankow.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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