Engel für einen Tag: Schüler der Theresienschule leisteten gemeinnützige Arbeit

Theodor Knauer, Bruno Reccius und Josua Pietsch harkten beim „Heute ein Engel“-Tag Laub von den Wegen auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. „Heute ein Engel“: Unter diesem Motto unterstützten Schüler der Theresienschule bei einem sozialen Aktionstag gemeinnützige Einrichtungen und Projekte.

Für die Bewohner der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg an der Gürtelstraße war es ein Tag voller Bewegung, Tanz und Unterhaltung. Die 32 Schüler der Klasse 9c hatten für sie zunächst eine Senioren-Sommer-Olympiade vorbereitet. Alle konnten sich im Kegeln, Büchsenwerfen, Slalomlauf oder Ringe-Zielwerfen versuchen.

An den einzelnen Stationen kamen die Bewohner mit den Schülern ins Gespräch. Sie lachten gemeinsam und hatten ihren Spaß. Erstaunt waren die Senioren dann, dass die Schüler ihnen einen Tanz präsentierten, und zwar einen richtigen Paartanz, so wie ihn viele noch aus ihrer Jugendzeit kennen.

Idee kam von der Schülervertretung

„Ich glaube, nicht nur wir sind begeistert, wie die Senioren bei allem mitmachen. Auch sie freuen sich, dass sie so viele junge Leute um sich herum haben“, sagt Schülerin Clara Schulze. „Anfangs dachte ich noch, worüber unterhält man sich mit den Senioren. Aber die finden immer gleich ein Thema. Der ganze Aktionstag hat uns allen gefallen. Eigentlich müsste man so etwas öfter machen.“ Kann sein, dass der „Heute ein Engel“-Tag“ tatsächlich zu einer Tradition an der Theresienschule wird. Die Initiative zum Aktionstag ging nämlich von der Schülervertretung aus, so Lehrer Eike Battenberg, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit an diesem katholischen Gymnasium kümmert.

Soziales Engagement gehört zum Profil der Schule. Alle Schüler der 10. Klassen führen zum Beispiel ein Sozialpraktikum durch. Und immer wieder engagieren sich auch Klassen in sozialen Projekten. Aber dass die ganze Schule einen sozialen Aktionstag durchführt, das gab es noch nicht.

Weil sich etwa 550 Schüler engagieren wollten, erforderte dieser Tag entsprechende Vorbereitung. Vier Lehrkräfte kümmerten sich in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gute-Tat um die Koordinierung. Mit Unterstützung von Eltern wurde geschaut: Wo können und wo sollten sich die Schüler an diesem Tag bis zu sechs Stunden engagieren.

Schließlich entstand eine Liste von vierzig Einrichtungen und Projekten. Die Schüler halfen in Senioren- und Behinderteneinrichtungen, Kitas und Familienzentren, Nachbarschaftshäusern und ökologischen Projekten, bei „Laib und Seele“ und im Tierpark Berlin.

Eine Herzensangelegenheit

Schülern aus der 11. Klasse war es indes eine Herzensangelegenheit, das Gärtner-Team auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee ein paar Stunden lang zu unterstützen. Zu diesem Friedhof hat die Schule bereits seit Jahren enge Kontakte.

„Ich finde es mit Blick auf die deutsche Geschichte sehr wichtig, dass wir Schüler uns hier engagieren und so der jüdischen Gemeinde helfen“, sagt Bruno Reccius. Gemeinsam mit seinen Mitschülern harkte er Laub und Zweige von Friedhofswegen.

„Dass sich unsere ganze Schule am Engel-Tag beteiligt, finde ich sehr gut“, ergänzt Bruno Reccius. „Ich denke, jeder sollte generell mal gemeinnützige Arbeit leisten. Da bekommt man immer auch etwas für sich selbst mit.“ BW

Weitere Informationen zu "Heute ein Engel" gibt es auf www.gute-tat.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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