Unterstützung bei der Trennung
Frauen aus mehreren Vereinen gründen eine neue AG
Im Bezirk hat sich eine Arbeitsgruppe (AG) „Frauen in Trennung Pankow“ gegründet.
Die Initiatorinnen kommen unter anderem aus den Vereinen MaMis en Movimiento, dem VIA Verband für Interkulturelle Arbeit, der Shia Selbsthilfeinitiative Alleinerziehender, dem Trixiewitz und dem Verein Xochicuicatl. Bereits am 6. Mai, 10 Uhr, startet die AG mit einer ersten Veranstaltung.
In einem Seminar wird die Rechtsanwältin Dr. Mercedes Hervás über die gesetzliche Situation von getrennten Frauen aus EU- und Nicht-EU-Staaten referieren. Dabei soll es um allgemeine Problemen, die im Zuge einer Trennung oder Scheidung entstehen, aber auch um Sorgerechtsfragen gehen. Die Veranstaltung findet in der Paritätischen Tarifgemeinschaft an der Kollwitzstraße 94/96 statt.
Ziel der Pankower Arbeitsgruppe ist es, die Probleme von Frauen in einer Trennungssituation sichtbarer machen, gegenüber den Institutionen, aber auch in der Öffentlichkeit, berichtet Gabriele Voßkühler von der AG „Frauen in Trennung Pankow“.
Finanzielle Engpässe, Probleme, Stress und Diskussionen mit dem Ex-Partner stehen während einer Trennung oft auf der Tagesordnung. Aber nicht nur das: Wenn es zu Extremsituationen bei einer Trennung kommt, dann wird für manche Frauen sogar die eigene Wohnung zu einem gefährlichen Ort. Denn sie werden von ihrem Ex-Partner bedroht, belästigt, abgewertet, verängstigt oder geschlagen. „Tatsache ist, dass in Deutschland alle drei Tage eine Frau durch den Partner oder Ex-Partner stirbt“, berichtet Gabriele Voßkühler.
Vor diesem Hintergrund hat sich die neue AG zum Ziel gesetzt, die Probleme von getrennten Frauen mit und ohne Migrationshintergrund vor allen Dingen gegenüber den Institutionen sichtbarer machen. „Trotz der vielen Betroffenen ist dieses Thema immer noch nicht so richtig in der Öffentlichkeit angekommen“, sagt Marita Orbegoso von der Arbeitsgruppe. Deshalb sind unter anderem Experten-Vorträge, Workshops zu gesetzlichen Grundlagen und ein Flyer, der alle wichtigen Informationen zum Thema „Trennung“ zusammenfasst, geplant.
Der neuen AG ist klar, dass gerade Frauen mit Migrationshintergrund in einer schwierigen Trennungssituation oft keine Hilfe bei Institutionen suchen. „Einige Frauen trauen es sich einfach nicht zu, alleine neu anzufangen, eine Wohnung zu suchen und finanziell unabhängig zu sein", sagt Marita Orbegoso. Aber auch selbstbewusste und beruflich erfolgreiche Frauen würden bei ihren Versuchen, einen Neuanfang zu wagen, noch immer auf institutionelle Vorurteile und strukturelle Probleme stoßen.
Frauen, die sich zum ersten Seminar am 6. Mai anmelden oder Näheres über die neue AG „Frauen in Trennung Pankow“ wissen möchten, schreiben eine E-Mail an Frauen.in.trennung.pankow@gmail.com.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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