Neuer Gesundheitspass bietet dementen Menschen Hilfe in Notfällen
Pankow. Damit Pankowern mit Demenz im Notfall rasch geholfen werden kann, gibt es jetzt einen neuen Gesundheitspass. Entwickelt wurde dieser von der Demenzversorgung des Pankower Qualitätsverbundes Netzwerk im Alter (QVNIA).
„Der Gesundheitspass Demenz ist ein Ergebnis unserer bisherigen Arbeit“, so die Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin Saskia Meyer. Es ist der erste Pass dieser Art in Berlin. Im Bezirk leben zurzeit 4446 Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Jedes Jahr kommen etwa 580 Neuerkrankungen hinzu. Mit fortschreitendem Alter erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit deutlich, demenziell zu erkranken, so Saskia Meyer.
Im Verlauf der Erkrankung verschlechtern sich zunehmend die geistigen Fähigkeiten bis hin zum Ausfall des Kurzzeitgedächtnisses und dem Verlust der Selbstständigkeit. Die Patienten leiden dann zum Beispiel an Orientierungslosigkeit oder wirken verwirrt. „Im Gesundheitspass, den die Patienten bei sich tragen, befinden sich kurze Informationen zur Person“, sagt Saskia Meyer. „Insbesondere in Situationen, in denen Betroffene sich verlaufen haben oder als hilflose Person aufgefunden werden, sind diese Informationen sehr hilfreich.“
Auch Hinweise, die für eine medizinische Versorgung relevant sind wie zum Beispiel verordnete Medikamente, finden sich im Pass. Weiterhin gibt es Informationen zur Betreuungssituation, zu Vorlieben und Abneigungen, zu angstauslösenden und beruhigenden Faktoren. Außerdem werden in den Pass auch Notfalltelefonnummern und Kontakte zu Einrichtungen, Ärzten oder zu öffentlichen Stellen eingetragen.
Ausgegeben wird der Pass an Menschen im Frühstadium einer Demenz, an Angehörige, Pflegende und Betreuende. Der Pass im handlichen Ausweisformat ist beim QVNIA in der Schönhauser Allee 59b erhältlich.
Außerdem befindet sich der Pass im neuen, aktualisierten Pankower „Informationsleitfaden Demenz“, der ebenfalls über die Geschäftsstelle und die Mitgliedseinrichtungen des Qualitätsverbundes, aber auch über Apotheken, Ärzte und öffentliche Einrichtungen verteilt wird. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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