Wildes Campieren
Ordnungsamt beobachtet die Situation auf Parkplatz am S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf weiter
Auf dem P+R-Parkplatz am S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf „wohnen“ derzeit – nach Beobachtungen von Lesern – Menschen in ihren Autos. Dabei fehlt es dort an allem – wie beispielsweise Toiletten und Möglichkeiten zur Müllentsorgung.
Hinweise und Anfragen von Bürgern dazu gebe es seit geraumer Zeit immer wieder beim Bezirksamt, berichtet Pankows Stadtrat für öffentliche Ordnung Daniel Krüger (für AfD) auf Anfrage der Berliner Woche. „Diese Situation ist uns seit Längerem bekannt. Doch es ist ein schwieriger Prozess, hier etwas zu ändern.“ Das Ordnungsamt sei aber an dem Thema dran und es stimme sich auch mit der Polizei ab.
Ein Problem sei, dass ein Teil der dort abgestellten Fahrzeuge, die als Schlafplatz genutzt werden, nicht mehr fahrtüchtig sei. Deshalb können sie vom Parkplatz auch gar nicht wegfahren. Was das Thema Vermüllung betrifft: Hier hatte das Bezirksamt bereits einen Auftrag an die BSR erteilt. Als die BSR-Mitarbeiter dort mit dem Wegräumen begannen, wurde der Müll von offenbar dort lebenden Personen wieder aus dem BSR-Auto herausgeholt. Zum Schutz der BSR-Mitarbeiter sei dieser Einsatz dann abgebrochen worden, berichtet Krüger. Eigentümer der Parkplatzfläche ist das Straßen- und Grünflächenamt. Auch mit diesem stehe das Ordnungsamt in engem Kontakt. Angedacht ist, dass die Büsche rund um den Parkplatz zurückgeschnitten werden. Damit habe man dann bei Kontrollen einen besseren Überblick.
Dass es dort eine Ansammlung von Menschen gibt, die faktisch auf dem Parkplatz leben, fällt vielen, die dort ihr Auto parken oder vorbeikommen, seit Beginn der Corona-Krise besonders auf. Denn zuvor gingen die meisten der dort Übernachtenden tagsüber einer Tätigkeit nach, die sie derzeit offenbar nicht mehr nachgehen können, so Krüger. „Die Zustände dort sich tatsächlich nicht tragbar“, so das Fazit des Stadtrats. „Deshalb beobachten wir die Situation weiter.“ Aber es sei ein langwieriger und schwieriger Prozess, eine Lösung zu finden. Denn die Eingriffsmöglichkeiten des Bezirksamtes und der Polizei sind begrenzt. Dass jemand in seinem Fahrzeug auf einem Parkplatz schläft, dagegen sei kaum etwas zu unternehmen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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