Pankower Früchtchen gibt es seit 20 Jahren
An zahlreichen Ständen gab es Mitmachaktionen für Groß und Klein. Außerdem konnten sich Kinder sportlich, zum Beispiel im Kistenklettern, versuchen. Von der BVG wurde ein historischer Bus angemietet, in dem sich Kinder und ihre Eltern durch Pankow chauffieren lassen konnten. Der Höhepunkt des Abendprogramms: Die Band "Karat" rockte auf der Bühne des Schulhofs.
Die Pankower Früchtchen sind eine echte Erfolgsgeschichte. Dass es sie gibt, ist Carmen Urrutia und ihren Mitstreitern zu verdanken. Sie gründeten 1994 den Förderverein Pankower Früchtchen für die Grundschule in Wilhelmsruh. Diese befand sich in der Schillerstraße 49. "Wir waren der Auffassung, dass im Hort unserer Schule zu wenig stattfand", erinnert sich Carmen Urrutia. So kamen die Eltern auf die Idee, nachmittags Werkstätten zu organisieren. Sie gewannen Künstler, die mit den Kindern malten, bastelten oder mit Holz arbeiteten.
"In den ersten Jahren wurde alles mit Projektgeldern finanziert", so Urrutia. Den rührigen Eltern war aber klar, dass es irgendwann dieses Geld nicht mehr geben wird. Deshalb entschlossen sie sich, nachhaltige Strukturen zu schaffen. Immer wieder diskutierten sie mit dem Bezirksamt dieses Thema. "Irgendwann sagte man zu uns: Übernehmt doch den Hort in freie Trägerschaft", sagt Carmen Urrutia.
Die Eltern nahmen die Verwaltung beim Wort. Anfang des Jahrtausends nahm der erste Hort der Pankower Früchtchen seinen Betrieb auf. Kaum war er an den Start gegangen, zog die Grundschule in ein anderes Schulhaus um. Plötzlich hatte der Elternverein das ganze Gebäude für den Hort. Für ihn hieß es nun, die Sanierung des Gebäudes zu organisieren. Die erfolgreiche Hortarbeit sprach sich herum. In Französisch Buchholz wurde schon bald der dortige Schulhort übernommen.
Beim Hort ließen es die Pankower Früchtchen aber nicht bewenden. "Wir waren der Auffassung, dass auch im Schullalltag neue Ideen gefragt sind", so Carmen Urrutia. Deshalb wurde ein Konzept für eine neue Grundschule entwickelt. Diese eröffnete vor sieben Jahren in der Berliner Straße 120. Danach bauten die Pankower Früchtchen, die inzwischen zur gemeinnützigen GmbH geworden waren, den benachbarten Tabakspeicher der Zigarettenfabrik Garbáty an der Hadlichstraße als weiteren Schulstandort aus. Das ermöglichte der Schule, vor drei Jahren zur einzigen Gemeinschaftsschule in freier Trägerschaft in Pankow zu werden. Auch an der Schule Eins gibt es natürlich einen Hort der Früchtchen. Des Weiteren baute die gemeinnützige Gesellschaft in der Hermann-Hesse-Straße 45/47 eine alte Villa für ihre Kita Eins um. Diese Kita konnte im vergangenen Herbst bezogen werden. Als Ort der Erholung übernahm der Träger außerdem vor einigen Jahren das ehemalige Landschulheim des Altbezirks Weißensee in Stolzenhagen/Wandlitz.
So sind die Pankower Früchtchen inzwischen stetig zu einem der größten Bildungsträger im Bezirk gewachsen. Derzeit haben die Mitarbeiter der Trägergesellschaft circa 1000 Kinder unter ihren Fittichen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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