Paten helfen jungen Menschen beim Einstieg ins Berufsleben

Patin Anja Scholze und Azubi Anne haben die erste Etappe geschafft: Die junge Frau hat gerade ihren Ausbildungsvertrag unterschrieben. | Foto: BW
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Prenzlauer Berg. Anne kann sich freuen. Die 19-jährige konnte vor wenigen Tagen endlich einen Ausbildungsvertrag unterschreiben. Dass sie noch in diesem Jahr mit einer Ausbildung beginnen kann, hätte Anne nicht gedacht.

Ihr Schulabschluss war nicht berauschend. Deshalb war sie froh, dass sie im vergangenen Jahr auf den letzten Drücker einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin fand. Aber kaum war das Weihnachtsgeschäft vorbei, wurde ihr der Ausbildungsvertrag gekündigt.

Seitdem schrieb sie Bewerbungen. Ohne Erfolg. Dann besuchte sie die Ausbildungsmesse des Bezirksamtes im vergangenen Mai. Dort kam sie mit dem Projekt "Koordinationsstelle Ausbildungspatenschaften" in Kontakt. Eingerichtet wurde diese im Rahmen des Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit Pankow durch den Verein "Arbeit und Bildung".

Ziel ist es, jungen Leuten den Übergang von der Schule in den Beruf auf dem Wege einer Patenschaft zu erleichtern. Jana Brinkmann, die die Vermittlung der Ausbildungspaten koordiniert, setzte sich kurz nach der Messe mit Anne in Verbindung. Gemeinsam brachten sie erst einmal die Bewerbungsunterlagen der jungen Frau auf Vordermann.

Zugleich nahm die Koordinatorin mit Anja Scholze Kontakt auf. Diese hatte sich gerade erst bereit erklärt, dem Projekt als Patin zur Verfügung zu stehen. Tagsüber arbeitet sie als Betriebsrätin bei der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau in Pankow. Vom Projekt las sie vor einiger Zeit in der Berliner Woche. "Ich dachte, dass ich in diesem Projekt junge Leute tatkräftig unterstützen und dabei meine Erfahrungen einbringen könnte", sagt Anja Scholz, die Mutter zweier erwachsener Kinder ist.

Als Betriebsrätin hat sie bei der Auswahl von Azubis in ihrem Unternehmen ein Mitspracherecht. Deshalb weiß sie auch, wie schwer sich manche jungen Leute mit dem Thema Bewerbung tun. Viele Azubis nutzen aber ihre Chance, wenn man ihnen hilft. Als sie Anne kennenlernte, war Anja Scholze überzeugt: Ihr "Patenkind" ist ein nettes, aufgewecktes Mädchen. "Nach dem ersten Treffen im Juni hatten wir zwei-, dreimal Kontakt in der Woche", so Scholze. Die Patin telefonierte viel herum und schrieb E-Mails an Unternehmen. Außerdem trainierten die beiden, wie ein Bewerbungsgespräch abläuft. Anne schickte indes Bewerbungen los oder brachte sie persönlich vorbei. Schließlich hatte sie sogar mehrere Angebote.

Sie entschied sich, es als Verkäuferin in einer Tankstelle zu versuchen. Dort absolvierte sie ein dreiwöchiges Praktikum. Vergangene Woche konnte sie ihren Ausbildungsvertrag unterschreiben. Damit geht die Patenschaft zwischen Anne und Anja Scholze aber erst richtig los. Sie bleiben weiter in engem Kontakt. Schließlich heißt es nun, die Zeit der Ausbildung mit allen Höhen und Tiefen auch durchzustehen.

Um noch mehr Patenschaften vermitteln zu können, sind der Koordinationsstelle Ausbildungspatenschaften weitere Paten willkommen. Jana Brinkmann begleitet die Patenschaft und bietet Unterstützung und Weiterbildung für die Paten an. Bislang haben sich schon elf Menschen gefunden.

Informationen dazu gibt es bei Jana Brinkmann unter 89 20 57 60 oder per E-Mail jana.brinkmann@aub-berlin.de.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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