Erzähl mir von der Wende
Rohnstock Biografien lädt zu Erzählsalons in der Hoffnungskirche ein
Zum Mauerfall kann ganz sicher jeder seine eigene Geschichte erzählen. Ein moderiertes Erzählformat macht solche persönlichen Erfahrungen dann noch wertvoller. Wenn jeder im Raum seine Geschichte beiträgt, entsteht ein großes Ganzes, das ansonsten in Teilen unerzählt geblieben wäre.
Viele Menschen denken, ihre eigenen Erfahrungen bedeuten nicht viel. Wer die Erzählsalons von Rohnstock Biografien einmal erlebt hat, ist da schnell anderer Meinung. In kleiner Runde entsteht in zwei Stunden sozusagen ein Universum an Lebenserfahrungen. Und bei kaum einem anderen Thema wird das so deutlich, wie beim Mauerfall vor fast 30 Jahren.
Als Beweise dafür können sicher die Ost-West-Erzählsalons zum 25. Jahrestag des Mauerfalls gelten, die Rohnstock vor fünf Jahren organisierte. Damals erzählten Ost- und Westberliner, Alteingesessene wie Zugezogene einander ihre Anekdoten und Geschichten, darunter ehemalige Fluchthelfer, Grenzer, Pastoren und Angehörige aller Parteien. 2005 gab es einen „Exilsalon“ mit emigrierten Juden im Hotel Adlon zum 60. Jahrestag des Kriegsendes. Nicht immer sind die Themen so aufwühlend: Auch einen Kiez-Erzählsalon über den Prenzlauer Berg hat Rohnstock bereits organisiert, wo auch Pankows Bürgermeister Sören Benn eine eigene Geschichte beisteuerte.
Jetzt lädt die Evangelische Hoffnungskirchengemeinde Pankow zu einer neuen Erzählsalon-Reihe zum Mauerfall in ihre Räume in der Elsa-Brändström-Straße 36 ein. Die vier Termine sind auf die Zeit zwischen September und November verteilt, der erste ist am 11. September von 18 bis 21 Uhr geplant. Jeder Termin, an dem jeweils zwölf Personen teilnehmen können, steht für sich. Tonka Rohnstock, Salonière bei Rohnstock Biographien, wird das Erzählen dann drei Stunden lang moderieren. Jeder Teilnehmer bekommt dafür eine bestimmte Zeit, wobei jede Erfahrung, jedes Erlebnis die Erzählrunde bereichert, – es wird nicht gewertet.
Aus Tonka Rohnstocks Sicht müssen gerade diese Geschichten über Wende und Mauerbau, die für die Menschen so einprägsam und aufwühlend waren, erzählt werden. Geschichten, die noch keiner kennt, die aber zum Leben der Menschen dazugehören.
Da die Gruppen begrenzt sind, sollten sich Interessierte bald anmelden: im Gemeindebüro unter Tel. 472 02 19 oder per E-Mail an gemeinde@hoffnungskirche-pankow.de. Wer über den Erzählsalon mehr erfahren möchte: www.rohnstock-biografien.de/erzaehlsalon.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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