Schneller eine Wohnung finden: Bezirksamt, Wohnungslosenhilfe und Gesobau kooperieren

Robert Veltmann, Lioba Zürn-Kasztantowicz und Lars Holborn schlossen eine Kooperationsvereinbarung im Interesse von Wohnungslosen ab. | Foto: Bernd Wähner
  • Robert Veltmann, Lioba Zürn-Kasztantowicz und Lars Holborn schlossen eine Kooperationsvereinbarung im Interesse von Wohnungslosen ab.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Im Kampf gegen Wohnungslosigkeit kooperieren das Bezirksamt, die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau und die „Gebewo – Soziale Dienste gGmbH“ bereits seit einigen Jahren. Ab sofort arbeiten sie aber auch in der Bereitstellung von Wohnungen für Wohnungslose zusammen.

Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Sozialstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD), Gesobau-Prokurist Lars Holborn sowie Robert Veltmann, Geschäftsführer des freien Trägers Gebewo. Die Gebewo betreibt in Berlin mehrere Unterkünfte für wohnungslose Menschen. In Pankow gibt es solche Einrichtungen zum Beispiel an der Grabbeallee und an der Langhansstraße.

Dort leben Menschen, die ihre Wohnung verloren haben und es aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr gewohnt sind, in einem eigenen Haushalt klarzukommen. Sozialarbeiter unterstützen sie dabei, ihre persönlichen Dinge zu klären und nach und nach wieder so Fuß zu fassen, dass sie eigenständig in einer Wohnung leben können.

„Als es in Berlin noch ausreichend Wohnungen gab, war es kein Problem, diesen Menschen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen“, sagt Sozialstadträtin Zürn-Kasztantowicz. „Inzwischen sieht das aber ganz anders aus.“ Weil sie bereits sehr gut beim Thema Mietschuldnerberatung zusammenarbeiten, überlegten die drei Partner, was man tun könnte. Gemeinsam kam man überein, es mit einem völlig neuen Modell zu versuchen.

Demzufolge stellt das städtische Wohnungsunternehmen Gesobau dem Träger Gebewo nach einem vereinbarten Modus Wohnungen zur Verfügung. Diese werden zunächst vom Träger angemietet. Der Wohnungslose wird dann so lange in der Wohnung betreut, bis er als Hauptmieter in den Mietvertrag einsteigen kann. Diese Überleitungsphase wird vom Bezirksamt finanziert.

Gebewo-Geschäftsführer Robert Veltmann bezeichnet diese Kooperation als „bahnbrechend“. Aus Erfahrung weiß er: „Wohnungslose Menschen haben, nur auf sich gestellt, gar keine Chance, eine Wohnung zu finden. Neben geringem Einkommen und häufig vorhandenen Schulden, sind auch andere soziale oder gesundheitliche Schwierigkeiten hinderlich.“ Die Kooperation mit der Gesobau eröffne nun neue Möglichkeiten.

Dass sich die Gesobau auf diese Kooperation einlässt, begründet Prokurist Holborn vor allem damit, dass man mit der Gebewo bereits sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit bei der Mietschuldnerberatung machte. „Wir lernten den freien Träger als einen sehr zuverlässigen Partner kennen“, so Holborn. Sich um Wohnungslose zu kümmern, sei zwar nicht vordergründige Aufgabe eines Wohnungsunternehmens, aber sehr wohl sehe die Gesobau ihre Aufgabe darin, bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung bereitzustellen.

Die Wohnungen werden übrigens nicht konzentriert in einem Bereich, sondern über den gesamten Bezirk verteilt vermietet. Denn Ziel sei eine Integration in die bestehende Nachbarschaft, so Robert Veltmann. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 123× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 77× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 481× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.076× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.