Wenn die Wohnung gekündigt wird: Neue Broschüre gibt Betroffenen und Beratern Tipps
Prenzlauer Berg. In Berlin gibt es immer mehr Menschen, die aus ihrer Wohnung rausmüssen. Manche von ihnen zahlten ihre Miete über Monate nicht, andere hielten sich nicht an Vereinbarungen, die im Mietvertrag getroffen wurden.
Um Wohnungslosigkeit vorzubeugen, hat die Landesarmutskonferenz (LAK) Berlin eine Informationsbroschüre zu Themen wie Mietschulden, Kündigung, Räumungsklage und Räumungsurteil herausgegeben. In diesem 20-seitigen Heft erfahren Betroffene und Berater, was man tun kann, um Wohnungslosigkeit vorzubeugen. Das Heft ist in Leichter Sprache verfasst.
„Die Landesarmutskonferenz ist ein Zusammenschluss von mehr als 60 sozialen Organisationen, Initiativen und Vereinen aus Berlin“, sagt Kirstin Wulf, Geschäftsstellenleiterin der 2009 gegründeten Vereinigung. Ziel ist es, etwas gegen die Ursachen von Armut zu tun und Initiativen zu vernetzen. Um das zu erreichen, tauschen sich die Mitglieder in Fachgruppen aus. Eine beschäftigt sich speziell mit wohnungslosen Menschen.
„Wer seine Wohnung gekündigt bekommt, befindet sich oft in einer richtigen Spirale“, weiß Kirstin Wulf. „Oft haben die Mieter Schulden, zahlen deshalb nicht rechtzeitig ihre Miete und werden dann vielleicht sogar von ihrem Vermieter rausgeklagt. Ihnen drohen Wohnungs- und Obdachlosigkeit.“ Wie schnell das gehen kann, weiß Kirstin Wulf nur zu gut. Sie ist seit Jahren im Bereich der Finanzerziehung tätig. Durch dieses Engagement lernte sie auch Ingrid Stahmer kennen. Die ehemalige Berliner Sozialsenatorin ist Sprecherin der LAK.
„Ich engagiere mich in der Fachgruppe Kinderarmut und Familie“, so Wulf. „Seit einigen Monaten leite ich nun aber auch die LAK-Geschäftsstelle und bin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.“ Weil bei Wohnungskündigungen auch immer wieder Familien mit Kinder betroffen sind, liegt ihr die neue Broschüre besonders am Herzen. „Diese Broschüre, die kostenfrei erhältlich ist, versuchen wir in Sozialämtern, Jobcentern und dort auszulegen, wo in Armut lebende Menschen beraten werden“, so Kirstin Wulf. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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