Freibäder sollen länger öffnen
Zeiten den veränderten Klimabedingungen anpassen
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte auf der vergangenen BVV-Sitzung den Antrag, die Frei- und Sommerbäder der Bäderbetriebe schon ab dem 2. Mai und bis zum 30. September zu öffnen.
Bisher dauert die Freibadsaison in Berlin vom 1. Juni bis 31. August. Zur Überraschung von Verordneten und Gästen der Sitzung wurde der Antrag sofort einstimmig angenommen, was sonst nur selten vorkommt.
Im vergangenen September ärgerte sich so mancher Pankower: Die Temperaturen kletterten tagsüber noch auf 30 Grad, aber Abkühlung gab nur noch im Weißen See. „Durch den Klimawandel haben wir inzwischen regelmäßig im Mai und im September Temperaturen über 25 Grad, an manchen Tagen sogar über 30 Grad,“ erläutert der bündnisgrüne Verordnete Karsten Dirk Gloger. „Der Monat September war in den letzten Jahren sogar wärmer als mancher Juni in den 1980er-Jahren.“
In den 1980er-Jahren lag das Mittel im Juni bei 15 Grad, heute liegt es mit 16,9 Grad fast zwei Grad darüber. Die Durchschnittstemperaturen im Mai und September stiegen zwar im Schnitt „nur“ um ein Grad. Doch gab es gerade in den vergangenen Jahren Rekordtemperaturen, wie im Mai 2018, der mit durchschnittlichen 16,3 Grad sogar wärmer war als mancher Juli oder August in den 80ern.
„Von den längeren Öffnungszeiten der Freibäder profitieren vor allem Kinder, Jugendliche und Familien“, sagt Karsten Dirk Gloger „Aber auch die Umwelt. Denn wenn es draußen 30 Grad heiß ist und kein kühles Nass in Sicht, setzt sich so mancher ins Auto und fährt ins Land Brandenburg.“ Deshalb soll sich das Bezirksamt laut BVV-Beschluss mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie mit den Berliner Bäderbetrieben in Verbindung setzen, um zu erreichen, dass die Schließzeiten den veränderten klimatischen Bedingungen angepasst werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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