Gärtnern im Bürgerpark
Aus Schutthalde wird Streuobstwiese
Unter dem Motto „Pankower Regenwolke“ ruft der Bürgerpark Verein Pankow auch in diesem Jahr dazu auf, Bäume zu wässern. Außerdem gibt es neue Projekte.
Bereits vor einem Jahr ging der Verein mit einem solchen Aufruf an die Öffentlichkeit, weil es viel zu trocken war. Mit Blick auf die vergangenen Monate hat sich daran nichts geändert. Es regnete in diesem Jahr bisher viel zu wenig. Deshalb appelliert der Verein an die Pankower, Bäume in ihrem Wohnumfeld zu gießen. Das muss nicht an sieben Tagen in der Woche sein. Einmal in der Woche sieben Kannen oder Eimer Wasser seien günstiger und ebenso, die Erde um den Baum vorher etwas aufzulockern. Weitere Tipps dazu gibt es auf www.giessdenkiez.de.
Die Gartengruppe des Bürgerpark Vereins Pankow organisiert bereits seit Monaten die Bewässerung von Bäumen im Bürgerpark. Wer in der Nähe dieser Grünanlage wohnt und das ehrenamtliche Engagement des Vereins unterstützen möchte, kann als Gießpate mitmachen. Wer keine Gießkanne hat, bekommt eine zur Verfügung gestellt, solange der Vorrat reicht. Unterstützer melden sich einfach per E-Mail an buergerparkpankow@gmail.com.
Unter dem Motto „Machen statt motzen“ hat sich die Gartengruppe des Vereins in den zurückliegenden Monaten aber nicht nur um die Bewässerung von Bäumen im Park gekümmert. „Wir haben uns auch zu zweit oder zu dritt mit gebührendem Abstand getroffen, um unser Staudenbeet und die Trockenmauer im Bürgerpark weiter zu pflegen“, berichtet der Vorsitzende des Vereins, Christian Friedrich.
Für die Umweltbildung
Mit Unterstützung des Amtes konnte auch die Trockenmauer in diesem Frühjahr um eine dritte Ebene aufgestockt werden. Auf dieser Trockenmauer am hinteren Parkeingang an der Wilhelm-Kuhr-Straße legten die Vereinsmitglieder im Herbst 2018 auf zunächst zwei Ebenen einen Duft- und Kräutergarten an. Damit möchten sie die Umweltbildung fördern. Aus diesem Grund wurden bereits alle Kräuter mit Schildern versehen, auf denen ihre Namen nachzulesen sind. „Die bisherigen Schilder werden demnächst noch durch stabilere ausgetauscht“, sagt Christian Friedrich. Außerdem wurde der Bestand an Duftpflanzen auf der Trockenmauer durch Rosenstöcke ergänzt, die das Grünflächenamt zur Verfügung stellte.
Das größte und arbeitsintensivste neue Projekt des Bürgerpark Vereins Pankow ist aber seine Streuobstwiese. Diese entsteht mit enormem Einsatz nach und nach auf einer Fläche gegenüber vom Parkeingang an der Wilhelm-Kuhr-Straße. Was sich inzwischen ein Stück weit in eine Wiese mit Obstbäumen, Beerensträuchern und einer Ebene mit Beeten verwandelt hat, war noch vor ein paar Monaten eine richtige Schutthalde. Für das landeseigene Grundstück neben den Delphin-Werkstätten und dem Walter-Husemann-Sportplatz hatte niemand so richtig Verwendung. Über Jahrzehnte landete dort allerhand Bauschutt und sonstiger Unrat. „Wir organisierten zweimal einen Bagger, um hier erst einmal den gröbsten Unrat abzuräumen“, berichtet Christian Friedrich.
Frisches Obst und Gemüse
Allerdings wurden auch etliche Backsteine gefunden, die gleich wieder als Wegbegrenzungen verwendet wurden. Doch beim Gärtnern stoßen die Ehrenamtlich immer noch auf Unrat, den sie in einem separaten Bereich sammeln und irgendwann abtransportieren lassen. Der Schutthaufen lässt erahnen, wie viel Arbeit die Freizeitgärtner um Christian Friedrich bisher in die Gestaltung ihrer Streuobstwiese investierten.
Inzwischen stehen hier an einem erneuten Zaun zum Beispiel Johannisbeer- und Stachelbeersträucher. Auf der Fläche finden sich Birnen-, Apfel- und Kirschbäume. Im Urban-Gardening-Bereich wachsen indes Erdbeer-, Kürbis-, Rhabarber-, Tomaten- und Kartoffelpflanzen. Und wenn Christian Friedrich über die Streuobstwiese führt, merkt der Besucher: Dem Vorsitzenden des Bürgerpark Vereins Pankow und seinen Mitstreitern macht die Arbeit auf dieser Streuobstwiese riesigen Spaß.
Aber nicht nur für die Pflanzen im Bürgerpark engagiert sich der Verein, sondern auch für die Ziegen, die in einem Gehege in dieser Grünanlage leben. Erst im Dezember hatte man dafür gesorgt, dass das Ziegengehege rund um die Futterstelle trockengelegt wurde. „Durch die Feuchtigkeit waren einige Ziegen an den Hufen erkrankt. Deshalb wurden Kiesel und Flies seitens des Vereins bestellt und durch das Grünflächenamt aufgeschüttet“, berichtet Christian Friedrich. Nun sammelt der Verein Spenden für eine neue Behausung für die Ziegen.
Wer sich ebenfalls für den Bürgerpark Pankow engagieren möchte, aber vielleicht keine Zeit für Gärtnerarbeit hat, kann mit einer Spende unterstützen. Die Angaben zum Spendenkonto finden sich auf www.buergerpark-verein-pankow.de/helfen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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