Wasser marsch für die Stadtbäume
Bündnisgrüne in Pankow rufen zum regelmäßigen Gießen auf
Auch wenn hin und wieder etwas Regen kommt: In Berlin ist es für die Stadtbäume viel zu trocken.
Deshalb rufen die Pankower Bündnisgrünen die Bewohner des Bezirks auf, Bäume in der Nachbarschaft zu gießen. Mit ihrer Aktion „#WasserMarsch: Engagement für Pankower Bäume“ setzten sie kürzlich dafür ein Zeichen. In Straßen und auf Plätzen gossen Mitglieder des Kreisverbands Bäume. Dabei machten die Akteure deutlich: Das Wasser muss nicht unbedingt aus dem eigenen Wasserhahn kommen. An etlichen Stellen in den Kiezen gibt es Schwengel-Pumpen.
Aus solchen Pumpen wurde zum Beispiel Wasser für Bäume am Pistoriusplatz, im Bötzowviertel und an der Berliner Straße in bunte Gießkannen und Blecheimer abgefüllt und verteilt. Julia Schneider, Beisitzerin im Pankower Kreisvorstand der Grünen sagt: „Gießen macht glücklich, denn es hilft, unsere Bäume trotz Trockenheit zu erhalten. Wir sorgen dadurch für schattige Plätze in heißen Sommer, für saubere Luft und mehr Lebensqualität in Pankow.“
Im Abgeordnetenhaus hatte die Fraktion im aktuellen Doppelhaushalt 2020/21 einen Schwerpunkt auf die Förderung des Stadtgrüns gelegt. Rund 50 Millionen Euro werden bis 2021 in Bäume, Sträucher und Wiesenflächen investiert. Zusätzlich gibt es für die Berliner Stadtbaumkampagne weitere acht Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Außerdem ist die „Charta für das Berliner Stadtgrün“ fast fertig. Dabei handelt es sich um ein Handlungsprogramm für die Bezirke, das auf Initiative der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erstellt wird. Darin enthalten ist die Erarbeitung von Pflegestrategien für Grünanlagen und Straßenbäume.
Doch um das Stadtgrün vernünftig pflegen zu können, benötigen die Bezirke eine entsprechende personelle Ausstattung. Das trifft vor allem auf Pankow zu, das viel zu wenig Personal für die Grünpflege hat. Deshalb fordern die Pankower Bündnisgrünen eine personelle Aufstockung des Straßen- und Grünflächenamts.
Unabhängig davon ist nach ihrer Auffassung in trockenen Sommern auch das Engagement der Bürger eine wichtige Möglichkeit der Unterstützung. „Das Gießen von Bäumen kann und soll die Aufgaben der öffentlichen Hand ergänzen, aber nicht ersetzen“, erklärt Tobias Pralle, Geschäftsführer des Kreisverbands. „Dennoch ist schnelles Handeln angesagt. Trotz der vereinzelten Regenfälle in den vergangenen Wochen sind die Böden immer noch sehr trocken. So konnten sich die Böden noch nicht von den vergangenen beiden Sommern erholen. Vor allem junge Bäume leiden.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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