Grundsicherung an der Kapelle
Friedhof kann erst 2034 entwidmet werden
Seit fast 20 Jahren ist der Friedhof Pankow II an der Gaillardstraße nicht mehr in Betrieb. Aber er wird als Grünanlage gern von Kiezbewohnern genutzt.
Nach einem Brand befindet sich allerdings die Kapelle beziehungsweise Feierhalle in einem desolaten Zustand. Das ruinöse Gebäude ist seit geraumer Zeit von einem Bauzaun umgeben. An diesem sind Schilder mit der Aufschrift „Achtung! Einsturzgefahr“ angebracht. Allerdings steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Wie geht es vor diesem Hintergrund weiter? Mit dieser Frage wandten sich Leser an die Redaktion der Berliner Woche.
Auf Anfrage lässt die Stadträtin für Ordnung und öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU) mitteilen: „Noch in diesem Jahr erfolgen Abbrucharbeiten am Dachstuhl der ehemaligen Feierhalle, verbunden mit einer Gebäudesicherung. Dabei wird ein Ringanker auf dem Mauerabschluss hergestellt. Diese Arbeiten dienen vor allem der Beseitigung einer Unfallgefahr.“ Damit soll die Feierhalle dauerhaft als Baudenkmal gesichert werden.
Der Friedhof war 1872 angelegt worden und um 1900 entstand dann die Feierhalle. Mit der Eingemeindung Pankows nach Berlin 1920 wurde die knapp 11 000 Quadratmeter große Anlage zum städtischen Friedhof Pankow II. Weil immer weniger Friedhofsflächen benötigt wurden, beschloss die BVV die Schließung zum 1. Januar 2004. Die Gräber stehen allerdings für die vorgeschriebene Ruhefrist noch weiterhin zur Pflege zur Verfügung. Die Kapelle steht seit 2000 unter Denkmalschutz. Architektonisch orientiert sie sich am Biedermeier und an Bauwerken von Karl Friedrich Schinkel. Ihr Architekt ist allerdings unbekannt.
„Bis zur Entwidmung der Friedhofsfläche im Jahr 2034 wird die Bausubstanz als offenes Denkmal erhalten bleiben“, informiert Stadträtin Manuela Anders-Granitzki. Das sei mit dem Fachbereich Denkmalsschutz des Bezirksamts abgestimmt worden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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