Wieder in die Freiheit
Habicht verirrt sich in Chemie-Lager

Nach seiner Genesung konnte das junge Habichtmännchen wieder in die Freiheit entlassen werden. | Foto: Wildvogelstation/NABU Berlin
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  • Nach seiner Genesung konnte das junge Habichtmännchen wieder in die Freiheit entlassen werden.
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Einen überraschenden Fund machten Mitarbeiter eines Altchemikalien-Lagers in Pankow: In einer Pfütze hockte ein stattlicher Greifvogel.

Der junge Habicht war so entkräftet, dass er sich problemlos anfassen ließ. Die Retter brachten den jungen männlichen Habicht in die Klein- und Heimtierklinik der Freien Universität Berlin, wo er tierärztlich untersucht wurde. “Wir bedanken uns herzlich bei den umsichtigen Findern, die sich die Mühe gemacht haben, das Tier zeitnah in die Klinik zu bringen“, sagt Marc Engler, Leiter der NABU-Wildvogelstation.

Die Tierärzte stellten neben einem schlechten Allgemeinzustand auch erhöhte Leberwerte fest, die darauf hindeuten, dass der Habicht in der Halle mit giftigen Substanzen in Kontakt gekommen ist. Das Tier hatte sich wohl unbeabsichtigt in die Lagerhalle verflogen und konnte dort tagelang nichts fressen. Glücklicherweise verbesserte sich sein Zustand nach fast zweiwöchiger Beobachtung erheblich, sodass er zur weiteren Pflege und Wiederauswilderung von der Wildvogelstation des NABU Berlin aufgenommen werden konnte. Nach seiner vollständigen Genesung konnte das Habichtmännchen nun erfolgreich in der Nähe des Fundorts wieder freigelassen werden.

Für dieses Jungtier, das im Frühjahr 2024 geschlüpft ist und erst seit dem Sommer eigenständig jagt, ging das Abenteuer also noch einmal glimpflich aus. „Viele andere Greifvögel haben aber weniger Glück, denn sie sind in der Großstadt vielen Gefahren ausgesetzt“, sagt Engler „Sehr oft kollidieren Greifvögel mit Fahrzeugen oder Gebäuden, verfangen sich in Zäunen oder Netzen oder ziehen sich Vergiftungen zu.“ Obwohl solche Zwischenfälle häufig leider tödlich enden, können die Experten der Wildvogelstation des NABU Berlin und der Klein- und Heimtierklinik der FU Berlin jedes Jahr zahlreichen „Pechvögeln“ eine zweite Chance geben. „Leider steht mit den aktuellen Sparplänen des Senats in Frage, ob wir unsere Arbeit auch in Zukunft in diesem Umfang ausüben können“, sagt Engler.

Informationen über eine NABU-Wildvogelpatenschaft gibt es auf https://berlin.nabu.de/spenden-und-mitmachen/pflege-patenschaften/.

Nach seiner Genesung konnte das junge Habichtmännchen wieder in die Freiheit entlassen werden. | Foto: Wildvogelstation/NABU Berlin
Nach seiner Genesung konnte das junge Habichtmännchen wieder in die Freiheit entlassen werden. | Foto: Wildvogelstation/NABU Berlin
Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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