Natur erleben auf dem Kinderbauernhof
Pinke Panke ist ein beliebter und idyllischer Freizeittreff

Wollschwein Rosa lebt auf dem Kinderbauernhof. Sie lässt sich von Annett Rose streicheln. Bürgermeister Sören Benn lässt sich indes von Kinderbauernhof-Mitarbeiterin Ann-Cathrin Höhmann erklären, welche Tiere noch auf dem Pinke Panke leben. | Foto: Bernd Wähner
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  • Wollschwein Rosa lebt auf dem Kinderbauernhof. Sie lässt sich von Annett Rose streicheln. Bürgermeister Sören Benn lässt sich indes von Kinderbauernhof-Mitarbeiterin Ann-Cathrin Höhmann erklären, welche Tiere noch auf dem Pinke Panke leben.
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Die ersten Wochen nach Beginn des Lockdown im März war es auf dem Kinderbauernhof Pinke Panke ungewöhnlich ruhig. Inzwischen ist die Freizeiteinrichtung wieder geöffnet.

Dass die Mitarbeiter um die Gründerin und Leiterin des Kinderbauernhofs, Annett Rose, in den vergangenen Monaten trotz aller Einschränkungen viel zu tun hatten und haben, davon konnte sich Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) bei einem Besuch auf dem Pinke Panke überzeugen. Schließlich waren die Tiere zu füttern, das Gartenreich zu pflegen, neue Ideen für den Hüttenbaubereich zu entwickeln, Reparaturen durchzuführen und anderes mehr. Über soziale Medien wurde Kontakt Kindern gehalten, die sonst regelmäßig auf den Kinderbauernhof kommen.

„Dass etwas anders ist als sonst, merkten natürlich auch die Tiere“, berichtet Annett Rose. Ihnen fehlte der Kontakt zu den Kindern. Doch inzwischen ist wieder ein Stück Normalität auf den Kinderbauernhof eingezogen.

Dass es den Pinke Panke gibt, ist dem Engagement von Annett Rose zu verdanken. Sie war bereits in der Spielwagenszene Ost-Berlins aktiv. Nach dem Fall der Mauer entwickelte sie ein Konzept für einen Kinderbauernhof in Pankow. Der Runde Tisch im Bezirk beschloss dann seinerzeit, dass das Konzept umgesetzt werden soll. Um das zu forcieren, gründete Annett Rose im März 1990 mit Unterstützern den gemeinnützigen Verein Spielraum.

Bundeswehr half beim Beräumen der Fläche

Anderthalb Jahre dauerten bereits Annett Roses Bemühungen, als in Berlin eine Bundesfachtagung Kinderkultur anstand. Aus Anlass der Tagung bekam sie den Vorschlag unterbreitet, an der heutigen Straße Am Bürgerpark 15-18 den Kinderbauernhof aufzubauen. Auf der Fläche, die einst Grenzgebiet war, lagen Schutt und Mauerreste. Ein Bundeswehr-Kommandeur half seinerzeit mit Soldaten beim Beräumen der Fläche. Am 8. Mai 1991 eröffnete der Kinderbauernhof mit vier Schafen, sechs Hühnern und zwei Kaninchen.

Nach und nach wuchs der Kinderbauernhof. Neue Gebäude in ökologischer Bauweise entstanden. Das wurde vor allem durch viele Unterstützer, Spenden und freiwillige Hilfe Ehrenamtlicher möglich, berichtet Annett Rose. Auch der Tierbestand wuchs. Heute leben Schafe, zwei Wollschweine, Enten, Hühner, Gänse, zwei Esel und weitere Tiere auf dem Hof. Und zur Panke hin entstand ein Gartenreich mit Obstbäumen, Gemüsepflanzen, Kräutern und Blumen. Weiterhin gehören ein Spielhaus, eine Feuerhütte und ein Hüttenbaubereich zur Freizeiteinrichtung.

Personalmittel reichen nicht aus

Neun Leute kümmern sich um alles auf dem Pinke Panke, berichtet Annett Rose. Dazu gehören Pädagogen ebenso wie Tierpfleger und ein Handwerker. Allerdings haben die meisten im Team wegen der zur Verfügung stehenden Personalmittel nur eine begrenzte Stundenzahl, erklärt Annett Rose dem Bürgermeister. Das liegt an der sogenannten Kosten-Leistungs-Rechnung im Land Berlin, die auch für Zuwendungen an Freizeiteinrichtungen in der Stadt gilt. Dass der Aufwand für einen Kinderbauernhof weit höher ist als in einer „normalen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung“ und als es die Kosten-Leistungs-Rechnung ausweist, wird nicht berücksichtigt. Das führe dazu, dass die Mitarbeiter weit mehr Stunden arbeiten, als sie bezahlt werden.

Der Kinderbauernhof wird übrigens von Mädchen und Jungen gleichermaßen gern besucht. Während unter denen, die sich um die Tiere kümmern die Mädchen in der Überzahl sind, sind es die Jungs im Hüttenbaubereich.

Feste Besuchstage und -zeiten

Kinder, die ihre Freizeit auf dem Kinderbauernhof verbringen möchten, können mittwochs und donnerstags von 13 bis 18 sowie sonnabends von 11 bis 18 Uhr auf den Pinke Panke, Am Bürgerpark 15-18, kommen. An diesen Tagen ist der Kinderbauernhof für anderen Besucher geschlossen. Familienbesuche sind indes an drei festen Tagen in der Woche und zwar dienstags und freitags von 12 bis 18.30 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18.30 Uhr möglich.

Die Dauer des Aufenthaltes ist auf anderthalb Stunde pro Familie begrenzt werden. Es dürfen maximal 50 Personen auf den Platz. Pro Person gibt es einen kleinen Pinke-Panke-Anhänger, damit die Mitarbeiter einen Überblick über die Anzahl der Menschen auf dem Platz behalten.

Mehr zum Kinderbauernhof Pinke Panke ist auf www.kinderbauernhof-pinke-panke.de/ zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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