Streicheln ja, aber nie füttern
Schüler gestalten neues Hinweisschild für Ziegengehege am Bürgerpark

Dagmar Lietz, Cornelia Wagner, Christian Badel und Ines Kampe (von links) weihten das neue Hinweisschild im Ziegengehege ein. | Foto:  Bernd Wähner
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Es ist vor allem für viele Kinder ein beliebtes, nahe gelegenes Ausflugsziel: das Ziegengehege im Pankower Bürgerpark.

In ihm leben derzeit 19 Ziegen. Die beiden ältesten, Bolle und Flecki, sind dort bereits seit 2004 zu Haus. Aber schon viele Jahre vorher zogen die ersten Ziegen in das Gehege im Bürgerpark. Wann das genau war, weiß man heute im Bürgerpark-Revier gar nicht mehr so genau. Aber es gebe die Ziegen dort bereits seit den 1960er-Jahren, berichtet Revierleiterin Cornelia Wagner. Für Ziegen als Tiere habe man sich seinerzeit entschieden, weil es robuste Tiere sind. Und das Besondere an den Ziegen im Bürgerpark ist sicher, dass sie alle einen Namen und nicht nur eine Nummer haben. Und wenn mal ein Tierarztbesuch nötig ist, können die Bürgerpark-Ziegen mit ihrem Namen statt wie üblich mit einer Registriernummer angemeldet werden.

Um die Pflege der Tiere kümmert sich seit 1990 „Ziegenmutti“ Angela Looke gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern des Bürgerpark-Reviers. Sie schaut im Gehege nicht nur nach dem Rechten, sondern sorgt auch dafür, dass die Tiere jeden Tag gesundes Futter bekommen. Allerdings kennen die Ziegen keine Sättigungsgrenze. Deshalb gibt es in diesem Zusammenhang ein Problem. Sobald Besucher sie beobachten, kommen Ziegen an den Zaun des Geheges, vor allem wenn man ihnen etwas zu fressen anbietet. „Dann schnappen sie zu und fressen fast alles, was ihnen hingehalten wird“, berichtet Cornelia Wagner. Allerdings ist nicht alles, was Besucher ihnen anbieten, für die Ziegen gesund und manchmal ist es auch viel zu viel. Wenn zum Beispiel vom nahen Efeu Blätter abgerissen und den Tieren hingehalten werden, ist das für sie giftig.

Kinder malten Motive für Schild

Um Besucher darauf hinzuweisen, dass ein Füttern der Ziegen generell verboten ist, wurden bereits Schilder im A4-Format rund um das Ziegengehege angebracht. Aber um noch deutlicher und auch für Kinder verständlicher auf das Fütterungsverbot aufmerksam zu machen, hatte man im zuständigen Revier bereits seit längerem die Idee, auch im Eingangsbereich des Geheges ein großes, für jeden verständliches Schild unter dem Motto „Streicheln, ja bitte – Füttern, nein danke“ zu positionieren. Dass diese Idee jetzt umgesetzt werden konnte, ist zum einen dem Engagement des Bürgerpark Vereins Pankow, zum anderen dem Kurs „Die Ziegen sind los“ der Schule Eins der Pankower Früchtchen zu verdanken.

Dieser Kurs unter Leitung von Christian Badel und Dagmar Lietz entwickelte die Motive für das Schild. Die Kinder aus den Klassenstufen 1 bis 4 besuchten das Ziegengehege und ließen sich von Angela Looke viel vom Leben dieser Tiere erzählen. Jede Schülerin und jeder Schüler nahm sich dann eine Ziege vor, die gezeichnet wurde. Aus diesen Einzelmotiven entstand dann ein großes Schild, für das Tischlermeister Dieter Grüber, der Mitglied im Bürgerpark Verein Pankow ist, das Gestell baute, berichtet Ines Kempe, die Vorsitzende des Vereins.

Der Verein unterstützte im vergangenen Jahr bereits finanziell den Neuaufbau der Tierunterkunft im Gehege und setzt sein Engagement für die Ziegen nun mit dem Bereitstellen des Hinweisschildes fort. „Unsere Hoffnung ist nun, dass das neue große Schild alle Besucher davon abhält, die Ziegen zu füttern“, sagt Ines Kempe.

Geplant ist übrigens, noch einen QR-Code anzubringen, über den Interessierte auch die Namen der einzelnen Ziegen erfahren können. Dafür sind allerdings noch weitere finanzielle Mittel nötig. Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann über die Website www.buergerpark-verein-pankow.de Kontakt mit dem Bürgerpark Verein Pankow aufnehmen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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