Kräuterwissen in Märchen eingestreut
Sonja Bienemann verrät in "Magdalia und die Gnome" auch Rezepte

Die Pankower Kräuterpädagogin Sonja Bienemann hat in ihrem Märchen „Magdalia und die Gnome“ viel Wissen über heimische Kräuter eingestreut. | Foto:  Bernd Wähner
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„Magdalia und die Gnome“ heißt das erste Kinderbuch, dass die Pankower Kräuterpädagogin Sonja Bienemann jetzt im LebensGut Verlag veröffentlichte.

Es ist ein Märchenbuch, in dem Kinder und natürlich auch Erwachsene viel Kräuterwissen vermittelt bekommen. Aber nicht nur das: Quasi als Zugabe gibt es einfach nachzumachende Rezepte.

Sonja Bienemann lebt seit zwanzig Jahren in Pankow. Sie liebt nicht nur den Kleingarten in Französisch Buchholz, den sie mit ihrem Mann bewirtschaftet, sondern auch die großen Blankenfelder Freiflächen voller Grün und wild wachsenden Kräuter. „Auch im Botanischen Volkspark Pankow geht mir das Herz auf“, sagt sie. Ein bisschen leid tut ihr indes, wie die Anlagen des Schloß- und des Bürgerparks manchmal übernutzt sind und dabei auch das Grün zertrampelt wird.

Viele Jahre arbeitete Sonja Bienemann in einem Logistikunternehmen. Doch 2016/17 machte sie einen Schnitt, entschloss sich, noch einmal etwas ganz anderes auszuprobieren. An der Gundermann Akademie ließ sie sich zur Kräuterpädagogin BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ausbilden. Inzwischen gibt sie ihr Kräuterwissen in Workshops und Kursen, zum Beispiel im Stadtteilzentrum Frei-Zeit-Haus an interessierte Kiezbewohner, aber auch im Weißenseer Oberstufenzentrum Gastgewerbe an angehende Köchinnen und Köche weiter. Diese erfahren unter anderem, welche verblüffend vielfältige Kräuterwelt es in einer Stadt wie Berlin gibt.

Inspiriert durch Abschlussarbeit

Dass sie nun ein Kräuter-Märchenbuch schrieb, dazu inspirierte sie ihre Abschlussarbeit an der Gundermann Akademie. „In meiner Abschlusspräsentation stellte ich ein Märchen vor. Alle fragten sofort: Wo ist das Buch mit diesem Märchen. Das gab es aber nicht“, erzählt Sonja Bienemann. Nach ihrer Ausbildung schrieb sie stattdessen zunächst für das Magazin „Holunderelfe“, der Zeitschrift für „Waldfeen, Textilkünstlerinnen und Kräuterweiber“. Im Februar 2020 war dann die Idee für „Magdalia und die Gnome“ so weit gereift, dass Sonja Bienemann sie aufschreiben konnte.

In diesem Märchen geht es um die Kräuterfrau Magdalia, die am Rande eines Waldes lebt und nur ins Dorf geht, wenn sie muss. Sie lebt so gut es geht von den Früchten des Waldes und ihres Gartens. Allerdings muss sie feststellen, dass in letzter Zeit immer wieder Gemüse aus ihrem Garten gestohlen wird. Wie ärgerlich. Eines Tages steht der Gnom Roffo vor ihrer Tür. Er ist verletzt und ausgehungert. Gnome und Menschen gehen sich normalerweise im großen Bogen aus dem Weg. Aber dieser hier scheint sehr verzweifelt.

Während Magdalia ihn verarztet, gesteht Roffo, dass er der Dieb ist und sich beim letzten Raubzug verletzt hat. Außerdem vertraut er ihr schließlich bei Tee und Keksen an, dass der Wald, der Lebensraum der Gnome, bedroht ist und sie kaum mehr wissen, wie sie überleben sollen. Magdalia möchte helfen, trifft aber auf typisch gnomiose Ablehnung bei Vater Kunno und astrognomisches Misstrauen bei Roffos Schwester Hetti.

Mit Geduld, Verständnis, Keksen und ihrer legendären Nicht-Pilz-Suppe gelingt es Magdalia nach einiger Zeit, ganz langsam das Vertrauen der Gnome zu gewinnen. Ganz nebenbei erfahren die Leserinnen und Leser viel über die Anwendung von Kräutern in der Küche und der grünen Hausapotheke. Magdalias Rezepte im Anhang zum Buch laden zum Nachmachen und selber Ausprobieren ein.

Das von Susanne Bauermann illustrierte, 104-seitige Buch ist für 22 Euro im Buchhandel mit der ISBN 9783948885106 erhältlich.

Die Pankower Kräuterpädagogin Sonja Bienemann hat in ihrem Märchen „Magdalia und die Gnome“ viel Wissen über heimische Kräuter eingestreut. | Foto:  Bernd Wähner
Die Pankower Kräuterpädagogin Sonja Bienemann hat in ihrem Märchen „Magdalia und die Gnome“ viel Wissen über heimische Kräuter eingestreut. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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