Wo Efeu rankt und Waldkäuze laut rufen
Wildtierbeauftragter Derk Ehlert führt über den Friedhof Pankow III

Derk Ehlert führt im neuen Teil der Reihe „Wildes Berlin“ über den Friedhof Pankow III. | Foto: Stiftung Naturschutz Berlin
  • Derk Ehlert führt im neuen Teil der Reihe „Wildes Berlin“ über den Friedhof Pankow III.
  • Foto: Stiftung Naturschutz Berlin
  • hochgeladen von Bernd Wähner

In ihrer neuen Folge der Videoserie „Wildes Berlin“ widmet sich die Stiftung Naturschutz Berlin dem Thema „Friedhöfe – Orte des Lebens“.

Derk Ehlert, der Wildtierbeauftragte Berlins, entführt die Zuschauer online auf den Friedhof III in Pankow. Auf diesem erklärt er beispielhaft, welch vielfältige Tier- und Pflanzenwelt es auf Friedhöfen gibt.

Viele kennen ihn zum Beispiel aus dem Krimi, den Ruf eines Waldkauzes. Das ist kein Zufall, denn tatsächlich lieben Waldkäuze als Höhlenbrüter alte, große Bäume. Und die finden sie auf Friedhöfen. Unweit des belebten Bürgerparks Pankow liegt mit dem Friedhof Pankow III ein solches Naturjuwel. Wer bei dem Wort „Friedhof“ an alles andere, aber nicht an eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt denkt, wird überrascht sein. In der aktuellen Folge von „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ nimmt der Wildtierexperte die Zuschauer mit auf einen Streifzug über den größten landeseigenen Friedhof Pankows.

„Friedhöfe sind Orte des Erinnerns, der Einkehr und der Ruhe. Gleichzeitig sind sie auch Orte der Begegnung mit einer unglaublichen Artenvielfalt“, schwärmt Ehlert. Efeuumrankte Baumriesen, Teppiche aus Moosen, Flechten und Farnen, aber auch Waldameisen, Sperber und Kolkrabe finden dort ihre Heimat. Vogelarten wie der Fichtenkreuzschnabel leben im Stadtgebiet sogar ausschließlich auf Friedhöfen. Mit ihrem gebogenen Schnabel kommen sie dort perfekt an ihre Leibspeise, den Fichtenzapfensamen hoch oben in den Baumkronen. Friedhöfe sind nicht nur kulturelles Gedächtnis der Stadt, sie haben gleichzeitig eine wichtige Bedeutung für die Biodiversität und das Stadtklima", so Ehlert. Allein die vielen Bäume und Grünflächen machen Friedhöfe zu einem wertvollen Erholungsraum im Stadtgebiet.

220 Friedhöfe gibt es in Berlin auf einer Fläche von zirka 1050 Hektar. Das ist viel Grün, das von vielen Berlinern auch als Ort zum Entspannen genutzt wird. Je zentraler ein Friedhof gelegen ist, desto wertvoller sei diese Biotopfläche als Rückzugsraum in unserer immer weiterwachsenden Stadt, erklärt Ehlert, nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.

Aber was ist aus Sicht des Experten nun das Besondere an Friedhöfen? Das sind die verschiedenen Pflanzen- und Baumarten in unterschiedlichsten Strukturen und Altersstufen. Diese Vielfalt führe dazu, dass die Hälfte aller Wildpflanzenarten Berlins auf Friedhöfen zu finden ist.

Zu finden ist der Videoausflug über den Friedhof III in Pankow auf www.umweltkalender-berlin.de/e/unterwegs-mit-derk-ehlert-165.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 141× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 805× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 132× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.